Schwarzes Auto auf Abschleppwagen.
Ein sichergestellter Wagen. Foto: Polizei

Düsseldorf/Essen/Köln. Fast 200 Einsatzkräfte der Polizei haben in Essen und Köln am Morgen Durchsuchungen durchgeführt. Grund für die konzertierte Aktion waren Ermittlungen unter der Federführung der Düsseldorfer Polizei wegen des Verdachts der bandenmäßigen Begehung von schweren Eigentumsdelikten.


Sieben Objekte in Essen sowie vier in Köln hat die Polizei nach Informationen der Düsseldorfer Strafverfolgungsbehörden durchsucht. Sechs Männer mit bulgarischer und rumänischer Staatsangehörigkeit wurden festgenommen. Sie sollen unter anderem mit dem Diebstahl von pfandpflichtigen Obst- und Gemüsekisten für den Lebensmitteleinzelhandel einen Schaden in Millionenhöhe verursacht haben.

Polizei und der Staatsanwaltschaft erwirkten einen Vermögensarrest in Höhe von 1.122.964 Euro.

Das Düsseldorfer Einbruchskommissariat führt seit Ende Juli des vergangenen Jahres ein Umfangverfahren gegen eine überregional agierende, bulgarisch-rumänische Tätergruppierung aus dem Großraum Essen, die „im Verdacht der bandenmäßigen Begehung von Eigentumsdelikten steht“, erklären die Behörden.

Ins Visier gerieten die Täter aufgrund von Einbruchsdiebstählen in Dachdeckerfachbetrieben und Garten- sowie Landschaftsbaubetrieben in Düsseldorf und im Umland. Die Täter sollen Buntmetalle und Werkzeuge, aber auch sogenannte Klappsteige gestohlen haben. Für letztere wird ein Pfand verlangt.

„Durch akribische Ermittlungen konnten die Beamten der Düsseldorfer Kriminalpolizei die Wege der entwendeten Klappsteigen rekonstruieren“, hieß es. „Die Klappsteigen wurden an zwei in Köln ansässige, bulgarische Hehler abgegeben. Die beiden Hehler führten dann über unterschiedliche Kanäle die Klappsteigen wieder in den Warenkreislauf des Pfandsystems zurück und kassierten die Pfandgebühr“. Die zwei bulgarischen Hehler sollen als Köpfe des Betrugssystems agiert haben.

Nach vorläufiger Schätzung von Polizei und Staatsanwaltschaft wurden etwa 10.000 Kisten im Vermögenswert von rund 50.000 Euro sichergestellt worden sein. Ebenso 30.000 Euro Bargeld und elf Fahrzeuge. Insgesamt seien Vermögenswerte in Höhe von etwa 300.000 Euro abgeschöpft worden, so die Behörde.

Die sechs festgenommenen männlichen Beschuldigten im Alter von 24 bis 39 Jahren wurden laut Polizei dem Ermittlungsrichter vorgeführt und befinden sich nunmehr in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der aufgefundenen Beweismittel, dauern an.

Der schwere Bandendiebstahl sowie die gewerbsmäßige Bandenhehlerei werden mit Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren bestraft.