Einsatz für die Polizei im Stadtgebiet. Symbolfoto: Polizei
Einsatz für die Polizei im Stadtgebiet. Symbolfoto: Polizei

Düsseldorf/Ratingen. Ein Großeinsatz gegen die Organisierte Schleuserkriminalität hat in mehreren Bundesländern stattgefunden. Zu Einsätzen kam es auch in Nordrhein-Westfalen. Wie die Polizei mitteilt, waren Beamte auch in Ratingen aktiv.

Im Rahmen des noch andauernden Großeinsatzes werden nach Angaben der Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen Durchsuchungsbeschlüsse in Aachen, Bergheim, Bergisch-Gladbach, Düren, Düsseldorf, Frechen, Heimbach, Kerpen, Köln, Kreuzau, Pulheim, Ratingen, Roetgen, Siegburg und Solingen vollstreckt.

Zudem erfolgen Durchsuchungen in weiteren Bundesländern, konkret in den Städten Berlin, Frankfurt am Main, Freiburg, Hamburg, Hoppstädten-Weiersbach, Hüttlingen, Landau i.d. Pfalz, Mainz, München, Oberursel, Quickborn, Überlingen und Wilhelmsdorf.

Ihre Ermittlungen richten die Behörde gegen 38 mutmaßliche Bandenmitglieder und 147 weitere Personen, die von der Bande geschleust worden sein sollen. Hauptbeschuldigte sind zwei Rechtsanwälte (42 und 46 Jahre) aus dem Kölner Raum. Sie sollen über ihre Kanzleien wohlhabende ausländische Staatsangehörige überwiegend aus China und dem arabischen Raum angeworben haben.

„Mit der Aussicht auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis sollen die Geschleusten Beträge zwischen 30.000 und 350.000 Euro an die Kanzleien gezahlt haben“, teilt die Bundespolizeibehörde mit. Die beiden Männer werden verdächtigt, mit den Geldern unter anderem Scheinfirmen gegründet, angebliche Wohnsitze finanziert und vermeintliche Lohnzahlungen fingiert zu haben. Erlangt worden seien die Aufenthaltserlaubnisse bei den Ausländerämtern der Städte Kerpen und Solingen sowie des Rhein-Erft-Kreises und des Kreises Düren.

Zu den zehn festgenommen Beschuldigten gehört auch ein Mitarbeiter des Kreises Düren, der „bei den Schleusungen maßgeblich beteiligt gewesen sein und dafür Bestechungsgelder erhalten haben soll“.

Durchsuchungsobjekte sind neben den Kanzleiräumlichkeiten und den Wohnräumen der Beschuldigten auch die angeblichen Geschäftssitze der Scheinfirmen und die vermeintlichen Wohnsitze, darunter zwei Burgen in der Eifel. Ebenso sind die Räumlichkeiten der betroffenen Ausländerämter Gegenstand der Maßnahmen.

Neben mehreren Einsatzhundertschaften der Bundespolizei sind auch Banknotenspürhunde an den Maßnahmen beteiligt. Bislang seien Beweismittel und nicht Vermögenswerte gesichert worden, unter anderem rund 210.000 Euro Bargeld, so die Polizei. Auch wurden insgesamt 269 Bankkonten gesperrt und 31 Grundstücke mit einer Sicherungshypothek belegt.

Am Mittwochmittag wollen die Ermittlungsbehörden weitere Details bekannt geben.