Monheim am Rhein/Duisburg. In Monheim am Rhein sowie in drei weiteren Städten in Nordrhein-Westfalen hatten Einsatzkräfte der Rostocker Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Dursuchungen durchgeführt und Haftbefehle vollstreckt. 6.000 US-Dollar soll die Schleuserbande von Geflüchteten verlangt haben.
In den Abendstunden des 23. und 24. Oktober griffen die Polizeikräfte zu. Der Einsatz, an dem 80 Beamte beteiligt waren, wurde von der Staatsanwaltschaft Duisburg beauftragt. Zwei Haftbefehle wurden vollstreckt, einer davon in Monheim am Rhein. Der verhaftete libanesische Hauptbeschuldigte gilt als einer der „Köpfe der Bande“. Sie soll von Duisburg aus eine Vielzahl von Schleusungen organisiert haben.
Seit Mai dieses Jahres liefen die Ermittlungen gegen fünf Beschuldigte libanesischer, syrischer und marokkanischer Staatsangehörigkeit. Den Männern im Alter zwischen 18 bis 41 Jahren wird gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge vorgeworfen. „In einem Fall kam es im September 2022 bei einer Überfahrt aus dem Libanon nach Italien zu einem tragischen Unglück“ ,berichtet die Strafverfolgungsbehörden. „Das nicht seefähige Schiff kenterte vor der syrischen Küste und ging unter. Von den circa 170 an Bord befindlichen Menschen kamen mehr als 100 zu Tode“. Die Männer werden beschuldigt, Schleusungen aus dem Libanon per Boot über das Mittelmeer nach Italien und weiter nach Deutschland organisiert zu haben. 6.000 US-Dollar sollen die dafür gefordert haben, die Hälfte der Summe als Anzahlung.
Die Durchsuchungen erfolgten in Duisburg, Düsseldorf, Monheim am Rhein und Gelsenkirchen. Die Ermittler der Bundespolizei hätten umfangreiche Beweismittel sichergestellt, hieß es: Unter anderem Mobiltelefone, eine Vielzahl von Speichermedien, Laptops, Tablets, eine Schusswaffe sowie Bargeld in Höhe von rund 6.000 Euro.