Velbert. In Tönisheide hat am Sonntag, 8. September, das Oldtimer- und Traktoren-Treffen im Bürgerpark und auf dem Kirchplatz stattgefunden. Rund 1.000 Besucher kamen, vor allem Familien mit Kindern.
Kleiner Park, großes Spektakel – das gilt für das Traktoren-Oldtimer-Fest in Tönisheide auch dieses Jahr. Ein Team des Bürgerparkvereins um Stefan Gentemann und Gerd Riedel hat die Festivität zum inzwischen fünften Mal organisiert. „Alles hat geklappt“, freut sich Riedel. Die Vorbereitungen hatten sich kurz vor dem Event intensiviert, am Sonntag waren die ersten Helfer bereits am frühen Morgen gegen 6 Uhr vor Ort, um alles aufzubauen.
Die Traktoren und Oldtimer rollten dann ab 9.30 Uhr an. „Es ist faszinierend“, so Stefan Gentemann. „Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wie die ganzen Trecker hier hinkommen“. Unter anderem in Fachzeitschriften rühren die Organisatoren des Festes im Vorfeld die Werbetrommel. Nicht, um besonders viele Besucher anzulocken, sondern um gezielt die Traktoren-Fans anzusprechen. Die Wiese im Tönisheider Bürgerpark und der Kirchplatz werden dann einen Tag lang zu einer Ausstellungsfläche für alte Autos und Landwirtschaftsfahrzeuge. Viele sind auf Hochglanz poliert, der Lack glänzt in der Sonne, an anderen Traktoren nagt der Zahn der Zeit – ganz bewusst, wie Stefan Gentemann erklärt. Er selbst besitzt einen Traktor-Oldtimer, dem man sein Alter ansehen soll. Fahrzeugpflege bedeutet für manchen Fan der Szene, einfach nicht zu tun. Auch das habe seinen Charme, so Gentemann.
Offiziell eröffnet hatten das Fest gegen 11.30 Uhr Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka und der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Sträßer. „Es ist das schönste Treffen in Velbert“, so Lukrafka. Er fühlt sich durch die Traktoren an die eigene Kindheit und Jugend erinnert. An den unterschiedlichen Modellen könne man auch ablesen, wie sich die Spielwaren im Laufe der Zeit verändert haben. Auch bei Martin Sträßer wurden Erinnerungen wach. Vor den laut tuckernden Traktor – er fuhr gemeinsam mit Gerd Riedel auf der Festwiese ein – hat er allerdings auch Respekt: „Ich war ganz froh, dass Gerd Riedel am Steuer saß“. Auch für den Landtagsabgeordneten ist der Besuch auf Tönisheide am Tag des Traktorenfest allerdings ein großer Spaß. „Es ist toll, was der Verein hier auf die Beine stellt“, lobt sich Sträßer.
Das Trecker-Spektakel gilt es von zwei Seiten zu betrachten: Auf der einen Seiten sind die viele Familien mit Kindern und Szenefans zu finden, die sich auf den Weg nach Tönisheide machen, um die alten Schätze zu bewundern. Für Kinder wurde eine Hüpfburg aufgebaut, ein rosafarbener Eiswagen – ein Original aus Italien – sorgte für staunende Augen, die Freiwillige Feuerwehr hat eine Löschstation aufgebaut und auf einem Kettenkarussell konnten die Jüngsten ihre Runden drehen. „Das hier ist ein Familienfest“, erklärt Gerd Riedel. „Hier sind alle, Groß bis Klein, Jung bis alt.“ Entsprechend hat man auch die Preise an den Buden ausgerichtet – den Festbesuch sollen Familien mit Kindern sich auch leisten können.
Auf der anderen Seite sind die Oldtimerbesitzer selbst. Sie freuen sich zwar, ihre „Dampfglüher“ den Besuchern zeigen zu können, noch mehr freuen sie sich allerdings, Freunde und andere Szenekenner zu treffen. „Man hat hier viel zu quatschen“, so Gerd Riedel.
Alle brennen für das Treckertreffen, vor allem die vielen Ehrenamtlichen und lokalen Akteure. „Ohne die wäre an das Fest nicht zu denken“, so Gerd Riedel. Stefen Gentemann ergänzt: „Wir brauchen die Freiwilligen ganz dringend“. Und so ist die Feuerwehr mit Eifer am Grill dabei, die Domizil-Altenpflege hat den Weinstand übernommen und kleine Aktionen für Kinder angeboten, Clemens Bender hat dieses Jahr die Musikanlage zur Verfügung gestellt. Das sei eine „ordentliche Verbesserung“, freut sich Stefan Gentemann. „Wir konnten so den ganzen Bürgerpark mit guter Musik beschallen“, meint Riedel.
Nach dem Fest ist für die Engagierten des Bürgerparkvereins vor dem nächsten Fest: Das Traktoren-Spektakel soll auch im kommenden Jahr 2025 zurückkehren, sind sich Riedel und Gentemann sicher. Die Planungen würden im Januar starten, vor allem bei den internen Abläufen möchte man nachbessern. „Ansonsten schauen wir uns an, was wir nächstes Mal vielleicht anders machen können“. Oft sind es Kleinigkeiten, dieses Jahr wurde bei den sommerlichen Temperaturen beispielsweise Schüsseln mit Wasser für die mitgebrachten Hunde vermisst. Das Experiment um alkoholfreies Radler kam dafür „überraschend gut“ an, scherzt Riedel: „Das war ein echter Renner“.
Zum Start des Festes musste die Veranstalter allerdings ein wenig Zittern. Der Himmel war bedeckt, vor allem für Oldtimer-Besitzer ist das wenig attraktiv. Dann ließ sich die Sonne blicken, die Temperatur stieg – und damit schlagartig die Besucherzahl. Rund 1.000 hatte Gerd Riedel erwartet. „So viele sind es auch“, schätzt der Organisator.