
Velbert. Bei bestem Karnevalswetter haben tausende Närrinnen und Narren am Tulpensonntag in Tönisheide gefeiert. 16 Wagen und Fußgruppen drehten traditionell ihre Doppel-Runde um den Ortskern.
Die Bedingungen hätten nicht besser sein können am Tulpensonntag: Temperaturen um 8 Grad und reichlich Sonnenschein sorgten dafür, dass es proppenvoll war entlang der Straßen in Tönisheide. „Wir haben eine Kerze im Dom angezündet“, scherzt Hoppeditz Uwe Kinze und zeigt dabei gen Himmel. In Kinzes Adern fließt Kölsches Blut, dass der Hoppeditz an seinem Blumenwägelchen eine Alaaf-Flagge hängen hatte, musste man in der Helau-Region Velbert einfach hinnehmen. „Die sehen das nicht so eng“, so Kinze. „Der Karneval auf Tönisheide ist ganz besonders“.
Die Organisatoren waren aufgeregt, während sich die Karnevalisten aufstellten. Die Minuten bis zum Start wurden lang und länger. Mit dem Einbiegen in die erste Kurve am Kreisverkehr fiel die Anspannung ab – denn dann war klar: Viele sind gekommen, um die Narrenzeit gemeinsam zu begehen. Seit 2007 findet der bunte Zug in Tönisheide überhaupt erst am Tulpensonntag statt. Rund zwei Jahrzehnte später ist es so, als wäre es niemals anders gewesen. Zusammen mit dem sonntäglichen Karnevalszug durch Langenberg macht die Veranstaltung der KG Zylinderköpp den Velberter Karnevalskalender erst komplett.
Acht Wagen und acht Fußgruppen waren dabei, genau so viele wie im vergangenen Jahr. Und noch etwas hat sich beim Straßenkarneval im Dorf nicht verändert: Es ging familiär zu beim „Zoch“ und später auf dem Kirchplatz, wo die Jecken bei Bier und Bratwurst weiterfeiern sollten. Mit leichter Verspätung setzte sich der bunte Tross gegen kurz vor 13.30 Uhr in Bewegung, bahnte sich den Weg von der Milchstraße über die Wülfrather Straße und Nevigeser Straße, dann um die Kirchstraße und Kuhlendahler Straße – und drehte dann die bekannte wie beliebte Extrarunde. An der Strecke hatten sich tausende Jecken postiert, viele von ihnen bereits rund eine Stunde vor dem Start, um die besten Plätze zu erhaschen. Vielfach erklang das Helau, als Belohnung gab es reichlich Süßes.
Die Närrinnen und Narren hatten bunt verkleidet, teils ziemlich kreativ. Auch die Akteure auf den Wagen und in den Fußgruppen haben sich in Schale geworfen, um den Straßenkarneval zu feiern und mit diesem Höhepunkt die endende Session gebührend zu verabschieden. Neben den ausrichtenden Zylinderköpp waren unter anderem de Bürgerverein Tönisheide, die Feuerwehr samt Nachwuchsabteilungen und die Regenbogenschule aus Neviges dabei. Auch die Prinzenpaare fehlten nicht: Tim I. und Patrick I. sowie Noah I. und Anna I. warfen – wie immer gut gelaunt – Leckeres in die jubelnde Menge.
Nach der Doppel-Runde war Schluss mit dem Tulpensonntagszug – gefeiert wurde anschließend auf dem Kirchplatz. Dort hatten sich einige Hundert Jecken versammelt, um den Nachmittag gemeinsam ausklingen zu lassen.