Polizeieinsatz im Stadtgebiet. Foto: Volkmann/symbolbild
Polizeieinsatz im Stadtgebiet. Foto: Volkmann/symbolbild

Deggendorf/Ratingen. Im Zuge eines Schlages gegen Organisierte Kriminalität ist es in Ratingen zu einer Festnahme gekommen: Verhaftet wurde nach Angaben der Polizeibehörde unter anderem eine 24-Jährige. Die Frau steht im Verdacht, als Mitglied einer Telefonbetrüger-Bande agiert zu haben. 

„Mehrere Mitglieder einer Telefonbetrüger-Bande, darunter eine 24-jährige Frau aus Ratingen/NRW stehen im Verdacht, unter anderem in Hengersberg und Landshut nach vorangegangenen Anrufen, bei denen sich die Täter als falsche Polizeibeamte ausgegeben haben, neben zum Teil hohen Bargeldsummen auch EC-Karten samt dazugehörigen Geheimzahlen erbeutet zu haben“, teilt die Polizei Niederbayern mit.

Bei den Staatsanwaltschaften Deggendorf und Landshut liefen gemeinsam mit der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern die Ermittlungen, im Zuge derer zwischenzeitlich auch mehrere Tatverdächtige aus Nordrhein-Westfalen ins Visier gerieten. Konkret handele es sich laut Strafverfolgungsbehörden um eine 24-Jährige und einen 23-Jährigen aus Ratingen, zwei Männer im Alter von 22 und 35 Jahren sowie eine 28-jährige Frau aus dem Raum Essen beziehungsweise Dülmen.

Durchsuchung bei sogenannten Finanzagenten

Am Montag haben Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern zusammen mit Beamten der Kriminalpolizei aus Mettmann einen von der Staatsanwaltschaft Deggendorf beantragte Durchsuchungsbeschluss sowie einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts unter anderem des banden- und gewerbsmäßigen Betruges gegen die 24-Jährige vollzogen. Die Frau stehe im Verdacht, als Abholerin des Geldes sowie der EC-Karten für die Tat in Deggendorf und die Tat in Haus i. Wald verantwortlich zu sein.

Bei der Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten nach Behördenangaben mehrere digitale und schriftliche Unterlagen. Die 24-Jährige wurde nach Vorführung beim Amtsgericht Düsseldorf in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Der 23-Jährige aus Ratingen geriet in den Fokus der Ermittler, weil er als sogenannter Finanzagent agiert haben soll. Der Vorwurf: Nachdem die 24-Jährige in den Besitz der EC-Karten samt Geheimzahl gelangt sei, sei vom Konto der Seniorin aus Hengersberg ein vierstelliger Betrag abgebucht und dem Konto des 23-Jährigen gutgeschrieben worden „Kurze Zeit später überwies der 23-jährige das Geld in die Türkei“, hieß es seitens der Behörden.

Im Zuge der fortlaufenden Ermittlungen gerieten weitere Tatverdächtige im Alter zwischen 22 und 35 Jahren aus dem Raum Essen und Dülmen ins Visier der Ermittlungsbehörden. Sie sollen Anfang Juli 2023 bei Senioren im Raum Landshut, nachdem sie zuvor von falschen Polizeibeamten angerufen wurden, teils hohe Bargeldsummen und Bankkarten mit PIN erbeutet haben und noch am selben Tag von einem Geldautomaten einer Landshuter Bank unberechtigte Abhebungen getätigt haben.

In der Folge haben am Dienstag Ermittler der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern mehrere von der Staatsanwaltschaft Landshut beantragte Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Tatverdächtigen zusammen mit Beamten der Kriminalpolizeiinspektionen Essen und Dülmen durchsucht.

„Neben schriftlichen Unterlagen und Datenträgern wurde ein niedriger vierstelliger Bargeldbetrag sichergestellt“, hieß es.