Wülfrath. Die Entsorgung der Gelben Säcke und Tonnen läuft immer noch nicht rund, teilt die Stadt Wülfrath mit. Bereits im Januar hatte Bürgermeister Rainer Ritsche in einem persönlichen Anschreiben an die zuständige RMG Rohstoffmanagement GmbH auf gravierende Missstände hingewiesen und diese zu einem reibungslosen Ablauf der Tonnenleerungen sowie einem verbesserten Kundenservice aufgefordert. Nun tut er es erneut.
„Leider reißen die Probleme nicht ab“, informiert die Abfallberatung über die aktuelle Situation. Die zahlreichen Beschwerden hat Bürgermeister Rainer Ritsche zum Anlass genommen, erneut die RMG anzuschreiben und zu einer sofortigen, konfliktfreien Entsorgung der Wertstoffe aufzufordern. Der Kreis Mettmann sowie die ausschreibungsführende Stelle der Betreiber Dualer Systeme, die PreZero Dual GmbH, wurden ebenfalls über das Schreiben in Kenntnis gesetzt.
Im neuesten Anschreiben des Bürgermeisters vom 11. April heißt es: „Die RMG Rohstoffmanagement GmbH führt seit dem 01.01.2023 im Auftrag des Dualen Systems Deutschland im Kreisgebiet Mettmann – so auch in der Stadt Wülfrath – die Sammlung und den Transport von gebrauchten Verkaufsverpackungen gemäß § 14 Abs. 1 Verpackungsgesetz durch. Die Endverbrauchenden haben mit dem Kauf der Produkte bereits die Entsorgung der Verpackungen bezahlt und haben Anspruch auf kostenfreie Behältnisse (Gelbe Tonnen und Gelbe Säcke), eine zuverlässige und regelmäßige Dienstleistung bei der Einsammlung und Abholung ihrer Verpackungsabfälle sowie insbesondere einen kundenorientierten Service. Leider hat die Stadt Wülfrath immer wieder feststellen müssen, dass die RMG einem kundenorientierten Service nicht in vollem Umfang nachkommt.“
Aktuell gehen laut Stadtverwaltung weiterhin regelmäßig Klagen von Wülfrather Bürgerinnen und Bürgern ein, weil ihre Gelben Tonnen – selbst nach mehrfacher Beschwerde – nicht geleert wurden. Zusätzlich wird beklagt, dass die RMG-Hotline nicht erreichbar sei und auf schriftliche Reklamationen keine Reaktion erfolge.
„Die anhaltenden Beschwerden führen zu erheblichen Mehrbelastungen meiner Mitarbeiter*innen in der Abfallberatung und in anderen Ämtern. Die Stadt muss aus dieser Situation heraus Leistungen erbringen, für die sie auf Grundlage des Verpackungsgesetzes weder zuständig ist, noch finanziell entschädigt wird“, so Ritsche.
Hinzu komme, dass durch wochenlang nicht abgeholte Gelbe Säcke sowie überfüllte Tonnen das Stadtbild in mehreren Abfuhrbezirken zunehmend beeinträchtigt werde, kritisiert die Stadt Wülfrath.
„Tourenplanung, Fahrzeugeinsatz, Disposition und Kommunikation liegen ausschließlich bei der RMG. Die Stadt ist dafür nicht zuständig und hat keine vertragliche Bindung mit dem Entsorgungsunternehmen“, erläutert die Abfallberatung.
Als Reaktion auf die jüngsten Beschwerden teilt die PreZero Dual GmbH der Stadt mit:
„Am 15.01.2025 haben wir zum ersten Mal Kenntnis darüber erlangt, dass es erneut zu Missständen in der Abfuhr und Kommunikation seitens der RMG GmbH gekommen ist.“
Weiter heißt es: „Wir können Ihnen versichern, dass wir bisher jeder Beschwerde, die an uns herangetragen wurde, nachgegangen sind. Die RMG hat uns versichert, die Mängel schnellstmöglich abzustellen. Als erste Maßnahmen wurden zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt, um die Reklamationen nachzufahren. An unserem Vorgehen werden wir auch künftig festhalten und darüber hinaus in regelmäßigen Abständen persönliche Gespräche mit unserem Vertragspartner führen, bis die Mängel vollständig abgestellt sind.“
„Im Interesse aller Wülfrather Haushalte erwarte ich eine vollständige und ordnungsgemäße Erbringung der Dienstleistung, eine erreichbare Hotline sowie eine konfliktfreie Reklamationsbearbeitung – und das bis zum Ende des Vertragsverhältnisses mit den Dualen Systemen am 31.12.2025“, betont Bürgermeister Ritsche. „Die Menschen in Wülfrath haben ein Anrecht auf verlässliche Entsorgung – und das fordere ich mit Nachdruck ein“, so Ritsche.