Der Velberter Marco Knoll hat den Verein "Respekt Triker" ins Leben gerufen. Foto: Volkmann
Der Velberter Marco Knoll hat den Verein "Respekt Triker" ins Leben gerufen. Foto: Volkmann

Velbert. Am Samstag hat der Verein “Respekt Triker” eine Charity-Aktion an der Schule am Thekbusch veranstaltet. Für kleines Geld konnten Interessierte eine Rundfahrt wagen – der Erlös wird gespendet.


Der Velberter Marco Knorr hatte da Event an der Förderschule am Thekbusch zuletzt vor zwei Jahren organisiert. Schon da kam die Aktion gut an. 84 Triker versammelten sich mit ihren dreirädrigen Maschinen, boten Rundfahrten an und nahmen damit knapp 1.700 Euro an Spendengeldern ein. “Zwischen 2.000 und 3.000 Besucher waren damals hier”, freut er sich.

Am Samstag kehrte das Charity-Event rund um die hochmotorisierten Fahrzeuge zurück. Inzwischen hatte Knorr, der sich beruflich als Fahrdienstleiter um die Beförderung der Schulkinder kümmert, den Verein “Respekt Triker” gegründet, um das gesamte Projekt bessert organisieren zu können. Und offenbar sprach sich herum, was der Velberter in seiner Heimatstadt auf die Beine gestellt hat: Diesmal wurden 124 Triker erwartet – das bewährte Konzept blieb aber unverändert. Auf die Rundfahrten über zwölf Kilometer bis nach Wülfrath und zurück haben sich vor allem viele bereits gefreut. “Meine Kinder haben auf den Tag hingefiebert”, so Conny Devellis. Die Wülfratherin, die in der Kalkstadt eine Pizzeria betreibt, bescheinigt den Trikern – und vor allem Marco Knorr – ein “großes Herz”. “Vor den Trikern hat man erstmal Respekt, aber das sind alles liebe Menschen. Daumen hoch für sie!”, so Devellis. Ihre Kinder fuhren bereits vor zwei Jahren mit und drehten auch diesmal mehr als nur eine Runde.

Und so ging es vielen, nicht nur Kindern. Senioren zog es auf die Trikes, Menschen mit Behinderung konnten problemlos mitfahren. “Das ist etwas für jeden, der möchte”, lädt Thomas Göbel von den Rhein-Kreis-Trikern ein, die sich ebenfalls für das Event in Velbert engagiert haben. Der Besuch aus umliegenden Städten zeigt, wie vernetzt die Szene ist. “Wir sind eine große Familie”, so Göbel. Das bestätigt Markus Gärtner aus Essen, der in der Ruhrmetropole zuletzt eine “Kinderfahrt” organisiert hatte, an der wiederum Marco Knorr teilgenommen hat. Mit sogenannten Patches auf ihren Westen zeigen die Triker, für welche Aktionen sie ihre Fahrzeuge an den Garagen holen – und viele Kutten sind mit den Aufnähern regelrecht übersäht. “Wir stehen füreinander ein und freuen uns, wenn wir gemeinsam etwas Gutes tun können”, so Marco Knorr. Er selbst kam durch einen Schicksalsschlag in die Szene. Der leidenschaftliche Motorradfahrer erkrankte an Multipler Sklerose, an ein Zweirad war nicht mehr zu denken: “Mein Bein hat nicht mehr mitgemacht, mit dem Motorrad wäre ich umgefallen. Das war einfach zu gefährlich”. Seine Lösung: der Umstieg auf ein Trike.

Trike und Motorrad – es sind verschiedene Welten. Harald Schmitz, einer der Gründer der Firma Rewaco, erklärt: “Es ist eine eigene Art zu fahren. Komfort trifft hier auf Leistung”. Schmitz kennt sich aus, immerhin ist sein Unternehmen aus dem Oberbergischen Kreis einer der wenigen Trike-Hersteller überhaupt. Er zeigt sich begeistert von der Charity-Aktion und den Fahrzeugen: “Jeder Trike ist individuell. Es geht um das, was die Fahrerinnen und Fahrer aus ihren Maschinen machen”. Das war in Velbert selbst für Laien erkennbar: Trikes in allen Farben gab es zu sehen, mit Stofftieren oder Zierteilen aufgehübscht. Selbst wer nicht mitfahren wollte, konnte an der Schule eine gute Zeit verbringen. Wer den Mut aufgebracht hat, wurde belohnt: “Am Ende haben alle ein riesiges Lächeln im Gesicht”, freut sich Organisator Marco Knorr.

Die Fahrten für den guten Zweck in Velbert sind nicht die einzigen guten Taten der Engagierten. Sie fahren in ihren Regionen regelmäßig für Wohltätiges durch die Straßen. “Die Leute hier kommen aus ganz Deutschland, sogar aus Österreich und der Schweiz”, freut sich Marco Knorr. “Alle zahlen den Sprit selbst, übernachten teilweise hier”, so der Velberter, der sichtlich stolz auf das ist, was er mit seiner Ehefrau und den Trikern auf die Beine gestellt hat. Auch dieses Jahr soll mindestens ein Erlös von rund 1.800 Euro generiert werden, wünschte sich Knorr: “Das Geld wird schließlich komplett gespendet”.

Fotostrecke: Aktion der “Respekt Triker” in Velbert