Immerhin: Das Schild lässt sich noch lesen. Foto: Volkmann
Immerhin: Das Schild lässt sich noch lesen. Foto: Volkmann

Velbert. Jährlich veröffentlicht der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr seinen sogenannten Stationsbericht, in dem die Zustände örtlicher Bahnhöfe bewertet werden. Bei den Stopps in Velbert hat sich nichts verändert, vor allem bei der Aufenthaltsqualität hakt es. 


Von den 296 Bahnhöfen und Haltepunkten im Schienenpersonennahverkehr im Verbundraum ist rund die Hälfte in einem ordentlichen oder gar ausgezeichneten Zustand – für die vier Stopps in Velbert gilt das allerdings nicht. „Entwicklungsbedürftig“ so die Bewertungen der Tester für Langenberg, Neviges, Rosenhügel und Nierenhof. Und sie kommen offensichtlich nur aufgrund der gut ausgebauten Barrierefreiheit der vier Haltepunkte zu dem vergleichsweise milden Urteil. Vor allem bei der Aufenthaltsqualität hakt es – Neviges und Nierenhof kommen dabei etwas besser weg als die Stopps Langenberg und Rosenhügel.

Vor allem am Nevigeser Halt außerhalb des Zentrums lässt sich schnell erkennen, was gemeint ist: Farbschmierereien und kuriose Botschaften überall, haufenweise Aufkleber, das Unkraut wuchert, Müll liegt in den Büschen – schöner Warten stellt man sich als Nahverkehrspendler einfach anders vor. Da hilft auch das grundsätzlich schöne – inzwischen aber vollgesprühte – Willkommen-Graffito entlang des Rollstuhlaufgangs nicht mehr viel. Immerhin: Der barrierefreie Zugang ist problemlos möglich und auch die Fahrtenanzeiger funktionieren – der Bahnhof Rosenhügel ist letztlich funktional, nicht aber besonders hübsch. Auch der Stopp in Langenberg fällt bezüglich der Aufenthaltsqualität durch bei den „Profitestern“ des VRR.

Wie es besser geht, zeigen die Haltepunkte „Neanderthal“, Mettmann-Stadtwald oder Mettmann-Zentrum und Erkrath-Nord – viermal „ausgezeichnet“ hieß es hier am Ende des Tests. Es sind die besten Bewertungen im Kreis Mettmann.

Etwas besser als in Velbert ist es mit der Benotung „ordentlich“ in Wülfrath-Aprath und in Hilden und Hilden-Süd. Die übrigen Stopps im Kreisgebiet kommen letztlich auf ein „entwicklungsbedürftig“. Und dann gibt es noch einen kleinen Trost: Es geht auch schlechter als in Velbert. Die Bahnhöfe Gruiten und Haan fallen als „nicht tolerierbar“ durch, denn dort hakt es nicht nur bei der Aufenthaltsqualität, sondern auch bei der Barrierefreiheit.

Laut VRR gebe es vor allem an kleineren und mittleren Bahnhöfen Handlungsbedarf. Graffiti und Schmutz, Müll und bauliche Mängel seien die Hauptgründe. Hinzu kämen Feuchtigkeitsmängel oder auch „unangenehme Gerüche“. Wer beispielsweise am Neviges Bahnhof den Aufzug kennt, kennt letzteres Problem.

Der Verkehrsverbund appelliert auch auch die Fahrgäste: „Wer den Müll in Abfallkörben entsorgt und eventuelle Mängel an die Infrastrukturbetreiber weitergibt, hilft mit, die Stationen in einem guten Zustand zu halten“, so Vorstandssprecher Oliver Wittke. Insgesamt ist der Anteil der positiv bewerteten Stationen im Vorjahresvergleich um 4,4 Prozent gesunken.