Ein Löschroboter aus Köln half mit. Foto: FW Velbert
Ein Löschroboter aus Köln half mit. Foto: Feuerwehr Velbert

Velbert. Rund 120 Einsatzkräfte sind am Samstagnachmittag an der Bessemerstraße aktiv gewesen, nachdem in einem Industriebetrieb ein Feuer ausgebrochen war. Die Ursache ist noch unklar.

Velberts Feuerwehr war am Samstag erneut aufgrund einer Großfeuerlage gefordert. Nach dem Brand in einer Werkstatt in Langenberg vor wenigen Tagen rückten die Brandschützer gegen 17 Uhr zahlreich nach Velbert-Mitte aus, nachdem es dort in einer Firma zunächst zu einer Rauchentwicklung gekommen war. Die Lage sollte sich schnell ändern: die Warn-App „NINA“ lösten Alarm aus, kurz darauf waren auch Sirenen im Stadtgebiet zu hören, die ein größeres Brandgeschehen erahnen ließen.

„Beim Eintreffen der ersten Kräfte drang bereits dichter schwarzer Rauch aus dem Tor des Betriebs“, berichtet die Feuerwehr Velbert. Man begann unmittelbar mit den Löschmaßnahmen und brachte eine Drehleiter in Stellung. Weitere Kräfte rückten nach – letztendlich wurde die Einsatzstelle nach der Erkundung in fünf Abschnitte unterteilt. „So wurden rückseitig, auf der Stahlstraße, im Verlauf zwei weitere Drehleitern in Stellung gebracht und seitlich von dem Firmengebäude ein Schaumangriff durchgeführt“, hieß es.

Erschwerend kam für die Brandschützer hinzu, dass in dem Betrieb Chemikalien in Benutzung und eingelagert waren. Die Feuerwehr konnte nicht auszuschließen, dass die Behälter der Chemikalien durch das Feuer beschädigt wurden. Ein ABC-Zug sowie der Messzug rückten an, um die Luft und das Löschwasser zu analysieren. „Das Löschwasser wurde vorerst aufgefangen und nach Absprache mit der Umweltbereitschaft, der Bezirksregierung und dem Ruhrverband kontrolliert über das Kanalsystem in gesonderte Klärbecken geleitet“, erklärt die Velberter Feuerwehr.

Mehrere kleine Explosionen

Die Löschmaßnahmen in den Räumlichkeiten der Firma musste die Feuerwehr zwischenzeitlich unterbrechen, nachdem es zu mehreren kleineren Explosionen gekommen war. Später kamen die Maßnahmen im Inneren zeitweise ganz zum Erliegen, weil unklar war, ob das Hallendach einstürzen könnte. „Die von Außen über Drehleitern durchgeführten Maßnahmen erreichten jedoch nicht den gewünschten Löscherfolg“, teilt die Feuerwehr mit. Ein Löschroboter aus Köln unterstützte: Mit dem Fahrzeug konnten die Brandschützer gefahrlos in die betroffene Halle fahren und das Feuer bekämpfen.

„So konnten die Maßnahmen zunächst, bis auf ein Löschfahrzeug und dann abschließend um 6.10 Uhr beendet werden“, so die Feuerwehr zu dem Umfang des Einsatzes, an dem rund 120 Kräfte beteiligt waren. Entwarnung gab es in der Nacht gegen 2.40 Uhr.

„Als einsatztaktisch besonders wertvoll stellte sich die frühzeitige Alarmierung der Drohnengruppe der Feuerwehr Velbert heraus“, hieß es. Die Überprüfung aus der Luft lieferte der Einsatzleitung Live-Bilder des Gebäudedaches, durch Wärmebildtechnik hatte man zudem Schwerpunkte bei der Brandbekämpfung setzen können.

Es halfen Kräfte der Feuerwehr Erkrath, Feuerwehr Hilden, Feuerwehr Mettmann, Feuerwehr Ratingen, Feuerwehr Wuppertal, Feuerwehr Köln und das Deutsche Rote Kreuz. Die ansässigen Firmen stellten Toiletten für die Einsatzkräfte sowie Kraftstoff aus ihren Vorräte.

Die Polizei beschlagnahmte die Einsatzstelle im Anschluss. Die Brandurasche ist noch unklar.