Die besten Freunde des Menschen - auch für Beate Arndt und ihre Familie. Foto: privat
Die besten Freunde des Menschen - auch für Beate Arndt und ihre Familie. Foto: privat

Velbert. Funde von Hundeködern bringen die Herrchen und Frauchen in Rage. Für ihre Hunde und auch für Wildtiere kann es tödlich sein, eines der mit Gift oder Rasierklingen präparierten Leckerchen zu fressen – entsprechend groß ist der Ärger.

In der Redaktion trudeln Hinweise zu Köderfunden ein, andere teilen Hundehalterinnen und Hundehalter in den Sozialen Medien. Für ihre Tiere können die Informationen lebensrettend sein. Auch speziell trainierte Suchhunde sind eine Hilfe. Die Spürnasen finden ausgelegte Köder, fressen sie aber nicht, sondern machen auf die Fallen aufmerksam. Bestätigte Funde gab es in Tönisheide, in Langenberg rund um den Sender haben die Suchhunde aufgrund ungenauer Ortsangaben bislang nicht suchen können.

Eines teilen alle Hundehalterinnen und Hundehalter: Ärger und Unverständnis.

Zeitnah nach den ersten Köderfunden hat uns eine Leserinnenmeinung erreicht. Beate Arndt aus Velbert wendet sich an jene, die Köderfallen auslegen – welchen Gründen das auch immer geschehen mag:

„Hallo, Herr oder Frau Tierhasser,

ich weiß, das sie sich viel Mühe gegeben haben, um hier am Schlammteich in Tönisheide und an anderen Orten ihre Gift- und Rasierklingen-Köder auszulegen. Vielleicht hat jemand den Kot seines Hundes nicht aufgehoben und Sie sind beim Joggen rein gelaufen?“, schreibt Arndt.

Das sei ärgerlich, sie kenne es aus eigener Erfahrung. Weil es manchmal nicht die Hunde sind, die ihre Exkremente hinterlassen, weist die Velberterin auf etwas hin: Irgendwie und irgendwo auf der Welt werde man immer irgendwelchen Ausscheidungen begegnen.

„Ein bisschen kann ich ihren Hass auf Hunde nachvollziehen, Ihnen kommt es so vor, als ob es nur noch Hunde gibt und die rücksichtslosen Halter am anderen Ende der Leine“, so Arndt, „aber ich kann ihnen versichern, dass es immer und überall rücksichtslose Menschen gibt“! Sie ärgert sich: „Wenn sie alle umbringen wollen, die sich nicht Regel konform verhalten, haben sie noch viel Arbeit vor sich“.

Bei allem Verständnis für so manch kleines Ärgernis herrscht völliges Unverständnis über das folgenschwere Verhalten: „Bei ihrem Einsatz haben sie vergessen, dass auch viele unschuldige Tiere sterben“, schreibt Arndt. Aus dem Schlammteich sei ein wunderschönes Naturschutzgebiet geworden, in dem sich viele Tiere angesiedelt haben – auch sie würden die Köder fressen und qualvoll verenden.

Reden statt töten

Hunde nehmen am Leben ihrer Frauchen und Herrchen teil - Köderleger zerstören mehr als sie vielleicht ahnen. Foto: privat
Hunde nehmen am Leben ihrer Frauchen und Herrchen teil – Köderleger zerstören mehr als sie vielleicht ahnen. Foto: privat

„Wer gibt Ihnen das Recht, andere Lebewesen zu töten?“, richtet sich Arndt an Fallenstellende. Ihr offensichtlicher wie simpler Rat: Rücksichtslose Hundehalterinnen und Hundehalter stattdessen einfach zur Rede stellen.

Empathie und erfahrene Liebe spricht Beate Arndt den Fallenstellenden ab. Der beste Freund des Menschen, so heißt es, sei der Hund. Für viele Halterinnen und Halter ist ihr Tier weitaus mehr als das: es ist ein Begleiter in guten, aber auch schlechten Zeiten. Die emotionale Bindung ist meist eng.

Auch Beate Arndt bestätigt das. Mit ihrem Hund an ihrer Seite habe sie „einen Herzschlag, den ich hören kann, einen liebevollen Blick, eine lustige Geste und ganz viel Liebe, wenn ich traurig bin“. Wer Fallen legt und Leben nimmt, zerstört somit auch das.

Den Unbekannten rät sie sogar: „Vielleicht sollten Sie auch so einem treuen Freund ein Zuhause geben, sich um ihn kümmern, ihn streicheln, mit ihn reden, wenn es mit den Menschen nicht klappt.“ Das sei besser als Tiere zu töten.

„Wir werden uns bemühen, Hundehalter zu bitten, die Ausscheidungen ihrer Hunde weg zu machen, bei Begegnungen mit Menschen, die Hunde an die Leine zu nehmen, Fahrradfahrer bitten, langsamer zu fahren, junge Leute bitte, keine Flaschen mehr zu zerschlagen oder Müll von anderen Menschen aufzuheben und in die Mülleimer zu werfen“, so Arndt. „Und ich hoffe, Sie bemühen sich, keine Hunde mehr zu töten und alle anderen Tiere, die in unserer Gegend, in unserem Land leben“.

Stattdessen sollten alle gemeinsam die „wunderschöne Gegend“ genießen können, niemand wissen, wie lange man das noch könne.

„Falls wir uns begegnen, schenke ich Ihnen ein Lächeln“, schreibt Beate Arndt. Denn: Sie wissen ja nicht, dass Sie meinen besten Freund umbringen wollen.