Die Fahrkarten im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr werden deutlich teurer. Foto: Volkmann
Die Fahrkarten im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr werden deutlich teurer. Foto: Volkmann

Gelsenkirchen. Der Verwaltungsrat des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) hat in seiner heutigen Sitzung einer Preisanpassung bei den VRR-Tickets um durchschnittlich 9,4 Prozent zum 1. Januar 2024 zugestimmt.


Nachdem der VRR die Ticketpreise im Jahr 2023 noch unter der Inflationsrate erhöht hat, machen die hohen und stetig steigenden Betriebskosten bei den Verkehrsunternehmen nun eine deutliche Tarifanpassung notwendig.

Höhere Preise seien nötig, damit die Verkehrsunternehmen im Verbundraum ihr ÖPNV-Angebot aufrechterhalten können, teilt der VRR mit. Das Deutschlandticket betrifft die Preismaßnahme nicht. Ab dem 1. Dezember gilt für das bundesweit gültige Ticket auch eine Lösung für alle Sozialticket-Kunden und Wohngeldempfänger in NRW: Für Anspruchsberechtigte kommt ein entsprechendes Tickets zum Preis von 39 Euro gemäß der bundesweiten Tarifbestimmungen als Abonnement.

„Die Tariferhöhung bewegt sich in einem, für die künftige Finanzierung des öffentlichen Verkehrs durch die Kommunen zwingend notwendigen, aber längst nicht ausreichenden Rahmen. Sie ist alternativlos und soll die Verkehrsunternehmen zumindest zu einem Teil dabei unterstützen, ihr Verkehrsangebot zu sichern“, sagt José Luis Castrillo, Vorstand des VRR.

Das aktuelle ÖPNV-Angebot könne nach VRR-Informationen selbst durch diese Tarifmaßnahme allerdings nur zum Teil finanziert werden: Die jetzt beschlossene Preismaßnahme sei der wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Monate geschuldet.  Die Verkehrsunternehmen bekämen, trotz Hilfen von Bund und Land, weiterhin die angespannte Preisentwicklung zu spüren.

„Neben den allgemein steigenden Kosten für Personal sind es die Kosten für Energie und die Kosten der Antriebswende, die es zu finanzieren gilt“, so der VRR. „Nach aktuellen Hochrechnungen ergibt sich für 2024 ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf für den Nahverkehr im VRR von circa 340 Millionen Euro pro Jahr.“

Auch für den finanziellen Schaden, der den Verkehrsunternehmen durch geringere Einnahmen seit Einführung des Deutschlandtickets entstanden sei, sei die Tariferhöhung nötig. „Wir hoffen, dass wir ab dem Jahr 2025 mit Bund und Land eine andere Systematik finden, mit der die Bestandsverkehre, der Angebotsausbau sowie das Deutschlandticket finanziert werden und Preismaßnahmen dieser Art überflüssig machen.

Auch die Preise für die Ticketprodukte des NRW-Tarifs erhöhen sich zu Jahresbeginn 2024 um satte neun Prozent.