Der Düsseldorfer Altstadtbereich bei Nacht. Foto: pixabay/RoDobby/symbolbild
Der Düsseldorfer Altstadtbereich bei Nacht. Foto: pixabay/RoDobby/symbolbild

Düsseldorf. Erneut ist es in der Düsseldorfer Altstadt zu einer Gewalteskalation gekommen: Am Samstagabend ist ein Jugendlicher durch Messerstiche verletzt worden. Der Täter ist flüchtig.


Eine eingerichtete Mordkommission ermittelt wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts. In der Düsseldorfer Altstadt ist es nach Angaben der Polizei am Samstag gegen 18.45 Uhr zu der Tat gekommen.

Bei einem Angriff mit einem Messer sei gestern Abend ein Jugendlicher so schwer verletzt worden, dass er zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. „Lebensgefahr konnte zwischenzeitlich nicht ausgeschlossen werden“, so die Polizei und die zuständige Staatsanwaltschaft Düsseldorf in ihrer gemeinsamen Mitteilung. Die Polizei fahndet nach dem derzeit unbekannten Täter.

Zur Tatzeit sei der Leitstelle eine Körperverletzung gemeldet worden, genauer: eine Messerstecherei an der Mutter-Ey-Straße / Hunsrückenstraße.

Vor Ort fanden die ausgerückten Beamten einen stark blutenden Jugendlichen. Zu diesem Zeitpunkt seien bereits mehrere Personen vom Tatort geflüchtet. Parallel zur Alarmierung der Rettungskräfte leitete die Polizei eine Fahndung im Innenstadtbereich ein. „Bislang ohne positives Ergebnis“, so die Behörden.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sollen in dem Bereich zwei Personengruppen aus bislang nicht bekannten Gründen aneinandergeraten sein. „Im weiteren Verlauf eskalierte das Geschehen vor Ort, wobei ein Unbekannter auf den Jugendlichen mehrfach mit einem Messer einstach“, heißt es seitens Polizei und Staatsanwaltschaft. Erst als sich andere Personen in das Geschehen einmischten, habe der Täter von seinem Opfer abgelassen.

„Mehrere Personen flüchteten anschließend in alle vier Himmelsrichtungen“, hieß es. Der Jugendliche wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Spezialisten der Kriminalpolizei sicherten Spuren an dem inzwischen abgesperrten Tatort.

Noch am Abend wurde die Mordkommission ‚MK Hunsrücken‘ eingerichtet. „Die Ermittlungsarbeit läuft auf Hochtouren“, teilen die Behörden mit. Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0211 8700 entgegen.

Der Messerangriff ist die zweite folgenschwere Attacke binnen kurzer Zeit in der Düsseldorfer Altstadt. Jüngst ist ein 19-Jähriger nach einem Angriff mit einer abgebrochenen im Krankenhaus an den Folgen seiner schwerwiegenden Verletzungen gestorben – der junge Mann verblutete nach einer Stichverletzung ins Herz, wie die Obduktion später bestätigte.

Weil es in der Altstadt immer wieder zu Vorfällen kommt, hatte die Stadt Düsseldorf Mitte Oktober Pläne veröffentlicht mit dem Ziel, mit einem Sicherheits- und Sauberkeitskonzept gegenzusteuern. Man wolle eine „höhere Aufenthaltsqualität“ erreichen. Unter anderem solle eine gemeinsame Anlaufstelle von Polizei und Ordnungs- und Servicedienst in der Altstadt entstehen, voraussichtlich am Rathausufer 8, wie die Stadtverwaltung am 14. Oktober mitteilte. Auch die Präsenz von Ordnungskräften soll intensiviert werden: „In den kommenden vier Jahren wird der Ordnungs-und Servicedienst um jeweils 30 weitere Mitarbeitende pro Jahr verstärkt werden, sodass es insgesamt einen Zuwachs von 150 Mitarbeitenden geben wird“, heißt es aus dem Rathaus.