„es ist noch nicht vorbei“, kann man in diesen Wochen und Monaten ja täglich schreiben, aber wir meinen diesmal das Hochwasser. Die Flut selbst hat sich längst verzogen, die Folgen aber werden viele Opfer noch lange beschäftigen.
Wir haben in dieser Woche noch einmal eine Geschichte über Patrick Spiering. Das ist der Wülfrather, der – statt einfach Geld zu spenden – ein Auto gekauft und es als Kfz-Mechaniker einer Grundüberholung unterzogen hat, um es einer Familie an der Ahr zu spenden. Zwei Gründe gibt es, das Thema noch einmal aufzugreifen. Zum einen hat der Wülfrather noch ein Auto bekommen, das er auf Vordermann und dann an die Ahr bringt. Zum anderen hat uns Spiering erzählen müssen, dass die Geschichte mit der Zwillingsmutter, die ihren Mann in den Fluten verloren hat, erfunden war.
„So etwas kann man doch nicht erfinden“, hatte er noch in unserem ersten Gespräch gesagt. Doch, man kann. Eine junge Frau hat die Hilfsbereitschaft der Menschen schamlos ausgenutzt. Sie ist aber zum Glück aufgeflogen, die Polizei hat ihre Wohnung durchsucht. Patrick Spiering hat den Wagen inzwischen an eine Initiative an der Ahr übergeben, die gespendete Autos an tatsächliche Flutopfer übergibt. Die ganze – wirklich unglaubliche – Geschichte lesen Sie in der Zeitung und hier: https://supertipp-online.de/2021/09/03/hilfe-fuer-flutopfer-noch-ein-auto-fuer-die-ahr/.
Die Folgen der Flut – auch in Langenberg sind sie noch lange nicht bewältigt. Aber immerhin: Die Apotheke im Zentrum der Langenberger Altstadt hat wieder geöffnet. Apotheker Arndt Backhaus und Frau Ivonne haben eine Fotokollage von der Flut erstellt und unserem Kollegen Mathias Kehren gezeigt. Wer allein die Bilder dieser Kollage sieht, weiß: So etwas vergisst man nie.
Ein paar Meter weiter arbeiten Susanne Martin oder ihre Mitarbeiterinnen jetzt in einem Imbisswagen. Ihre Grillstube neben dem Hardenberger Bach war schließlich auch völlig abgesoffen. Alle Geräte mussten raus, der Putz bis zur halben Höhe, die Leitungen. Aber wer Susanne Martin kennt, der weiß, dass Aufgeben nicht auf der Tagesordnung stand. Und so stehen die Menschen jetzt Schlange, sicherlich nicht nur für Currywurst oder Frikadelle, denn Frau Martin hat schließlich auch immer einen guten Spruch auf Lager. Aber lesen Sie selbst: https://supertipp-online.de/2021/09/01/nach-dem-hochwasser-geschaefte-oeffnen-wieder-in-langenberg/.
„Es ist noch nicht vorbei“, gilt natürlich auch für Corona. Denn die „Welle der Ungeimpften“ zieht durchs Land, insbesondere durchs Land NRW. Wuppertal ist bundesweiter Spitzenreiter, wie Sie in diesen Tagen täglich auf www.supertipp-online.delesen können. Es gibt auch Impfdurchbrüche, das heißt Erkrankungen von vollständig Geimpften Menschen, wie beispielsweise in einem Wülfrather Altenheim.
Aber auf den Intensivstationen liegen inzwischen „deutlich mehr“ Menschen im Alter von 18 bis 59 Jahren als über 60-Jährige, wie das Robert-Koch-Institut berichtet. Und bei den Menschen über 60 liegt die Impfquote inzwischen bei 81 Prozent.
Die „Welle der Ungeimpften“ sorgt aber leider dafür, dass das öffentliche Leben noch nicht so läuft, wie es laufen könnte. So ringen die Betreiber des Wülfrather Weihnachtsmarktes noch darum, ob der Herzog-Wilhelm-Markt stattfinden kann oder nicht: https://supertipp-online.de/2021/08/31/herzog-wilhelm-markt-20-von-30-budenbetreibern-sind-dafuer/. Wir müssen abwarten, was dabei herauskommt.
Mit mobilen Impfaktionen am Wochenende kann die Quote noch besser werden, an diesem Samstag zum Beispiel beim Turnerbund Wülfrath. Wo man sich sonst noch impfen lassen kann, steht hier: https://supertipp-online.de/2021/09/02/mobile-impfaktionen-am-wochenende/.
„Ein medizinisches Wunder“ hat ein schreibender Kollege jüngst über die Entwicklung der Impfstoffe geschrieben. Schade, dass es nicht allen vergönnt ist, Wunder zu sehen, selbst wenn sie vor ihren Augen geschehen.
Wunderbar (welch ein Übergang…) wird auch das Wetter in den nächsten Tagen. Deshalb wünschen wir Ihnen ein entspanntes Wochenende und eine gute Lektüre!
