Essen. Die Polizei ermittelt nach zwei Bränden mit zahlreichen Verletzten und einem möglichen Tatzusammenhang mit zwei Vorfällen, bei dem ein Mann mit einem Lieferwagen in Geschäfte gefahren sein soll.
Mehrere Vorfälle am Samstag in Essen beschäftigen die Polizei. Am Abend des 28. Septembers kam es laut Polizei und Feuerwehr in Altenessen zu Bränden in zwei Mehrfamilienhäusern, anschließen fuhr ein Lieferwagen in Katernberg in zwei Läden. Die Behörde prüft einen möglichen Tatzusammenhang, ermittelt gegen einen als tatverdächtig festgenommenen 41-jährigen Syrer. Insgesamt 30 Verletzte zählte die Polizei. Die Feuerwehr gab 31 an.
Am Nachmittag gegen kurz nach 17 Uhr rückte die Essener Feuerwehr eigenen Angaben zufolge aufgrund zahlreicher eingegangener Notrufe an die Pielstickerstraße aus. Dort sollte es zu einem Brand gekommen sein. Kurz darauf sei ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus an der Zollvereinstraße ausgebrochen.
Per Notruf hätten die Anrufer berichtet, das mehrere Anwohner in dem Gebäude an der Kreuzung an der Kreuzung im Bereich der Pielstickerstraße und Altenessener Straße eingeschlossen gewesen seien, der Fluchtweg durch den mit Rauch gefüllten Treppenraum sei abgeschnitten gewesen. Auch mehrere Kinder sollen sich unter den Betroffenen befinden, hieß es.
Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, allerdings seien an der Altenessener Straße zwölf Menschen verletzt worden, acht von ihnen waren Kinder. Zwei der Kinder schwebten in Lebensgefahr und mussten in Spezialkliniken gebracht werden.
Zweiter Brand nur Minuten später
Wenige Minuten später – um kurz vor 17.30 Uhr – gingen am frühen Samstagabend erneut mehrere Anrufe bei der Feuerwehr ein, weil es an der Zollvereinstraße im Stadtteil Stoppenberg zu einem Feuer in einem Wohnhaus gekommen war.
„Vor Ort bot sich ein ähnliches Bild wie das der ersten Einsatzstelle“, berichtet die Essener Feuerwehr. Ein Brand sei im Eingang des Mehrfamilienhauses ausgebrochen. Menschen hätten an den Fenstern und auf den Balkonen gestanden, hätten nicht aus dem Gebäude flüchten können. „Eine Person war bereits aus dem Fenster gesprungen, um sich in Sicherheit zu bringen“, so ein Feuerwehrsprecher.
Auch diesen zweiten Brand brachte die Feuerwehr eigenen Angaben zufolge schnell unter Kontrolle. 19 Menschen seien durch das Einatmen von Brandrauch verletzt worden. „. Elf der Betroffenen waren schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt“, hieß es. Die Feuerwehr Essen sah sich mit einem Großeinsatz konfrontiert, erhielt Unterstützung auch aus Ratingen.
Erneut wenige Minuten später kam es laut Polizeibehörde zu Vorfällen an der Katernberger Straße und am Meybuschhof. Ein Lieferwagen soll in jenen Straße in zwei Geschäfte gefahren sein. Ein Mann soll in einem der Geschäfte mit einer Machete gedroht haben. Auf der Plattform „X“ kursieren Videos, die den Tathergang und eine Festnahme zeigen sollen. Zu sehen ist auch, wie mehrere Männer den Verdächtigen mit Stühlen und Gegenständen abwehren wollen.
Die Polizei bestätigt, dass am Samstag ein 41 Jahre alter Syrer festgenommen wurde. „Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und prüft die Zusammenhänge der Taten“, hieß es. Auch die konkrete Motivlage sei Gegenstand der Ermittlungen. Nach Informationen von der Deutschen Presseagentur soll die Polizei den 41-Jährigen der schweren Brandstiftung und des versuchten Mordes verdächtigen.
Die Polizei bittet darum, Videos der Taten einzusenden über das Hinweisportal: nrw.hinweisportal.de. Telefonische Zeugenhinweise nimmt die Polizei zudem unter der Rufnummer 0201 829-0 entgegen.