Marielle von Kesselstatt (BG3000), Dörte Stahl, Manuel Senke, Annika Lankers, Anne Forman, Aleksander Perkovic (Referenten der BG3000), Alexandra Jörrens (Lehrerin), Eugen Schulz (Projektleitung BG3000). Foto: BG3000
Marielle von Kesselstatt (BG3000), Dörte Stahl, Manuel Senke, Annika Lankers, Anne Forman, Aleksander Perkovic (Referenten der BG3000), Alexandra Jörrens (Lehrerin), Eugen Schulz (Projektleitung BG3000). Foto: BG3000

Wülfrath. Im Rahmen eines Präventionsprojektes haben rund 130 Schüler am Städtischen Gymnasium den sicheren und gesunden Umgang mit digitalen Medien gelernt.

Für die meisten Jugendlichen aus Wülfrath gehören Instagram, YouTube oder WhatsApp zum Alltag. Das Smartphone ist dabei ihr stetiger Begleiter, auch in der Schule. Am Städtischen Gymnasium herrscht im Unterricht gewöhnlich Handyverbot – eine Ausnahme gab es nun für das „Digi Camp: Der Frage „Immer online – nie mehr allein?“ sind Schüler, Eltern und Lehrkräfte beim gleichnamigen Präventionsprojekt nachgegangen. Zum Einsatz kamen bei den Workshops unter anderem ihre Smartphones.

„Knapp 97 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen in Deutschland besitzen ein Handy. Jeder Dritte von ihnen hat schon einmal einen Fall von Cybermobbing im Bekanntenkreis erlebt. Höchste Zeit also, um aktiv zu werden.“, kommentiert Andre Asbeck, Regionalgeschäftsführer der Barmer, die Relevanz von Aufklärungsprojekten.

Initiatoren und Organisatoren sind die Krankenkasse BARMER, der TÜV Rheinland und die BG3000, ein Social-Impact-Start-up, das digitale Projekte umsetzt. Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Am Freitag zogen Lehrer, Schüler und Projektträger nach dem ersten „Digi Camp“ in Wülfrath Bilanz.

Von Mittwoch bis Freitag standen für rund 130 Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Jahrgangsstufe besondere Fächer auf dem Stundenplan: Workshops wie „YouTube – Broadcast yourself“, „Bloggen, wie es dir gefällt“, „Prezi – Powerpoint war gestern“, „iPads & Co.“, „Smart Photography“ und „MySimpleShow“ brachten eine willkommene Abwechslung vom Unterrichtsalltag. Gemeinsam erstellten die Jugendlichen eigene Beiträge zum Thema „digitaler Stress“ und übten den verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien. Versierte Medienpädagogen, Psychologen, Ernährungs- und Fitnessexperten sowie Stars aus der Social-Media-Welt unterstützten die Heranwachsenden bei der Umsetzung ihrer kreativen Ideen. Schüler und Experten erarbeiteten zudem eine Charta für einen gesunden und sicheren Umgang mit den digitalen Medien.

Simone Stein-Lücke, Gründerin des Start-Ups BG3000, sagt über das Projekt: „Mit unseren digitalen Bildungsformaten gehen wir innovative Wege und begeistern dabei bundesweit. Nun heben wir dies mit unseren Präventionspartnern BARMER und TÜV Rheinland  auf ein ganz neues Level: Mit dem Projekt ‚Immer online – nie mehr allein?‘ adressieren wir nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Eltern und Lehrer. Die DIGI CAMPS – Life in Balance bieten on- und offline Erziehungsratgeber, fördern Digitalaufklärung und mentale wie physische Gesundheit und regen zu gesundheitsfördernden Modulen in der Schule an. Kurz: Wir bilden Schülerinnen und Schüler sowie ihre Begleiter zu Multiplikatoren aus und betreiben Prävention nach innen und außen.“

Auch Schulleiter Joachim Busch zieht eine positive Bilanz: „Aufbauend auf den Kompetenzen zur Sicherheit und Verantwortung beim Umgang mit den neuen Medien, die durch die Lehrkräfte gemeinsam mit den Medienscouts am Gymnasium Wülfrath vermittelt werden, leistet das DIGI CAMP einen enormen Beitrag zur Unterstützung unserer Schülerinnen und Schüler beim kreativen Einsatz von Hard- und Software für schulische, aber auch außerschulische Zwecke. Hierdurch werden die jungen Menschen an moderne und attraktive Instrumente z.B. zur Darstellung von eigenen Arbeitsergebnissen herangeführt, so dass diese auf besonders ansprechende Weise im Unterricht, aber auch im privaten Bereich präsentiert werden können. Dadurch tragen wir an unserer Schule gemeinsam mit dem DIGI CAMP zur selbstregulierten Nutzung moderner Medien, aber auch zum kritischen Umgang mit diesen bei. Ziel ist es dabei auch, die Heranwachsenden auf einen kritischen und behutsamen Umgang mit persönlichen Daten insbesondere bei der Selbstdarstellung aufmerksam zu machen.“

Bei den „Digi Camps“ im Rahmen des Projekts „Immer online – nie mehr allein?“ handelt es sich um ein interaktives Bildungsformat für Jugendliche an Schulen in ganz Deutschland. Ziel ist es, Chancengleichheit und digitale Bildung für alle Kinder voranzutreiben.