Der Aufbau der Fake-Meldungen über die angebliche Ermordung eines Kindes ist stets gleich: Ein Polizeiauto, ein Foto und ein Eilmeldung-Symbol sind zu sehen. Facebook-Nutzer müssen aufpassen. Foto: Volkmann
Der Aufbau der Fake-Meldungen über die angebliche Ermordung eines Kindes ist stets gleich: Ein Polizeiauto, ein Foto und ein Eilmeldung-Symbol sind zu sehen. Facebook-Nutzer müssen aufpassen. Foto: Volkmann

Kreis Mettmann. In den Sozialen Medien, vor allem auf Facebook, kursieren derzeit mehrere Varianten einer angeblichen Eilmeldung, in der es um die Ermordung eines achtjährigen Mädchens geht. Kriminelle wollen mit der Masche an sensible Login-Daten gelangen.

Die Webseite „Mimikama“ beschäftigt sich täglich mit Falschmeldungen und klärt über die teils dubiosen Tricks auf. Diesmal warnt die Plattform vor einer besonders perfiden Fake-News: Auf Facebook werden Beiträge verbreitet, in denen es um die angebliche Ermordung eines acht Jahre alten Mädchens geht. Das Kind solle demnach in der Nähe seiner Schule erstochen worden sein.

Weil es sich um ein emotional aufgeladenes Thema handelt, werden die Fake-Beiträge teils geteilt, geliked oder kommentiert, ohne sich mit dem Inhalt zu befassen. Tatsächlich hat es das Verbrechen nicht gegeben, wie Mimikama berichtet. Dort warnt man ausdrücklich vor dem Trick, bei dem es sich sogar um einen Betrugsversuch handele.

Die angebliche „Eilmeldung“ wird über Webseiten mit dubiosen Adressen verbreitet. Die Meldung selbst variiert sogar – mal ist das angebliche Verbrechen in einer anderen Stadt passiert, mal nutzt man ein völlig anderes Fotos eines Mädchens, um der Meldung Glaubhaftigkeit zu verleihen.

Diese Fake-News über angeblich in der Nähe von Schulen ermordete Kinder sind allerdings nicht nur perfide, sondern auch gefährlich. Denn: Die Betrüger haben es auf die Login-Daten der Facebook-Nutzer abgesehen.

Der Aufbau der Falschmeldungen ist stets ähnlich: Ein Polizeiwagen ist abgebildet, zudem ein Foto eines Kindes und ein Schriftzug „Eilmeldung“. Wer derartige Beiträge teilt, spielt den Kriminellen in die Hände. Denn: Mit jeder weiteren Verbreitung steigt die Chance, das ein unbedarfter Nutzer auf den Trick hereinfällt. Die Betrüger wollen, dass man mit dem verlinkten Beitrag interagiert, also den Fake-Bericht anklickt. Man landet dann auf einer gefälschten Login-Seite, über die Kriminelle dann die Facebook-Informationen anfangen.

Der Betrug lässt sich leicht enttarnen. Schon die unterschiedlichen Varianten wirken suspekt, ein Abgleich der Polizeiinformationen aus den erwähnten Städten zeigt schnell: Ein solches Verbrechen hat es nicht gegeben. Bei Taten dieser Tragweite wäre es zudem äußerst ungewöhnlich, wenn sich in seriösen Medien keinerlei Informationen hierzu fänden.

Letztlich handelt es sich – trotz den emotionalen Themas – um einen klassischen Phishing-Versuch.