Bei einer Geschenkübergabe gab es für den Ersten Beigeordneten Paul-Georg Fritz (r.) noch Grund zur Freude - das dürfte inzwischen anders sein. Foto: Stadt Wülfrath/Archiv
Bei einer Geschenkübergabe im vergangenen Jahr gab es für den Ersten Beigeordneten Paul-Georg Fritz (r.) noch Grund zur Freude - das dürfte inzwischen anders sein. Foto: Stadt Wülfrath/Archiv

Wülfrath. Am heutigen Donnerstag ist ein Antrag auf Abberufung des Ersten Beigeordneten und Kämmerers Paul-Georg Fritz beim Bürgermeister als Vorsitzendem des Rates der Stadt Wülfrath eingegangen. Darauf weist die Verwaltung hin.

Der Antrag sei von 43 Ratsmitgliedern unterzeichnet worden, womit auch die erforderliche Mehrheit von mindestens 24 Ratsmitgliedern erreicht sei.

Der Antrag wird nun nach der durch die nordrhein-westfälische Gemeindeordnung vorgeschriebenen sechswöchigen Frist in der Ratssitzung am 1. Februar 2023 in öffentlicher Sitzung behandelt. Eine Aussprache findet hierzu nicht statt. Der Beschluss des Rates über die Abberufung bedarf einer Zweidrittelmehrheit – in Summe also 32 Zustimmungen.

Gegen den Ersten Beigeordneten und Kämmerer der Stadt Wülfrath steht mehreren Medienberichte zufolge der Vorwurf im Raum, er solle sich an seinem Arbeitsort in der Kalkstadt krank gemeldet, jedoch in Wesel an zwei Sitzungen teilgenommen haben. Fritz sitzt in der Hansestadt am Niederrhein für die Grünen im Stadtrat, zudem ist er laut Weseler Ratsinformationssystem in mehreren Ausschüssen aktiv. Sitzungsteilnahmen der Mitglieder lassen sich dort öffentlich einsehen.

Erst vor rund anderthalb Jahren wechselte der Jurist Paul-Georg Fritz nach Wülfrath und in das Amt des Ersten Beigeordneten und Kämmerers. Das geschah damals mit einer Mehrheit der Stimmen von CDU und Grünen.

Bei seiner Vereidigung als Kämmerer war eines seiner ausgerufenen Ziele, in Wülfrath „bei einer sparsamen Haushaltsführung möglichst viele städtische Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger in Wülfrath ermöglichen“.