Die Inzidenz im Kreis Mettmann ist die niedrigste im Bundesgebiet. Foto: Volkmann
Die Inzidenz im Kreis Mettmann ist die niedrigste im Bundesgebiet. Foto: Volkmann

Kreis Mettmann. Im Kreis Mettmann liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am heutigen Sonntag bei 641,1 – das ist der bundesweit niedrigste Wert.

204 Neuinfektionen meldete das Robert-Koch-Institut für den Kreis Mettmann am heutigen Sonntag, die Inzidenz sank um 32,2 auf nun 641,1. Bundesweit liegt der Kreis mit diesem Wert ganz unten im bitteren Corona-Ranking der Kommunen. An der Spitze sieht es ungleich anders aus: Für Braunschweig meldet das RKI 3.543,2 und damit fast das Sechsfache.

Die Kurve der Sieben-Tage-Inzidenz des Kreises Mettmann folgt der NRW-weiten – mit allen Aufs und Abs, jüngst gab es kommunal jedoch eine deutlich Verringerung. Noch am 20. März lag die Inzidenz bei 1.450,5, den Höchststand hatte man zuvor am 15. Februar erreicht, als 2.010,6 bestätigte Neuinfektionen 100.000 Einwohner registriert worden waren.

„Vorbei“ ist Corona angesichts der landes- sowie bundesweiten Entwicklung aber nicht. Ob es im Herbst 2022 zu einer erneuten Corona-Welle kommen wird? Davon gingen Ende Februar Befragte einer im Rahmen des ZDF-Politbarometers (Quelle: Statista) durchgeführten Umfrage aus: rund drei Viertel antworteten auf die Frage „Glauben Sie, dass es im Herbst 2022 erneut zu einer Corona-Welle kommt?“ mit Ja. Die Politik mahnt ohnehin, darunter NRW-Ministerpräsident Henrik Wüst (CDU), der vor knapp drei Wochen vor einer möglichen Corona-Welle im Herbst warnte – ebenso der Leiter des Corona-Krisenstabs im Kanzleramt, Generalmajor Carsten Breuer. Er verwies auf eine gute Vorbereitung.

Impfkampagne stockt

Neben Maskenpflicht und Hygieneregeln gehören Impfungen zu den schärfsten Schwerter im Kampf gegen das Corona-Virus. Doch genau da stockt es: laut RKI und Bundesgesundheitsministerium sind in Deutschland 23,5  Prozent der Bevölkerung nicht geimpft (rund 19 Millionen Menschen), für rund vier Millionen Menschen dieser Gruppe im Alter von 0 bis 4 Jahren steht kein zugelassener Impfstoff zur Verfügung (4,8 Prozent).

Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es ein breites Gefälle: sind in Schleswig-Holstein 71,7 Prozent der Menschen „geboostert“, haben also eine Auffrischungsimpfung erhalten, liegt dieser Wert in Sachsen bei 47,8 Prozent; in Brandenburg und Thüringen bei rund 51 Prozent. In NRW haben immerhin 61,1 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sich den Booster abgeholt. Dennoch: So richtig weiter geht es mit der Impfkampagne nicht. Bundesweit werden derzeit pro Tag um die 60.000 Impfdosen verabreicht, zu Hochzeiten waren es über eine Million. Der überwiegende Teil der Menschen ist geimpft, einige können nicht, andere dürfen nicht, viele wollen aber auch nicht.

Das zieht sich herunter bis auf die kommunale Ebene. Der Kreis Mettmann meldete jüngst einen drastischen Einbruch des Impfgeschehens um bis zu 90 Prozent, entsprechend werden Standorte heruntergefahren – man reagiert auf die kaum mehr vorhandene Nachfrage.

Getestet wird in Nordrhein-Westfalen jedenfalls noch: die Landesregierung NRW verzeichnete in der Woche vom 14. bis 20. März rund 5,77 Millionen kostenlose Bürgertestungen, 5,7 Prozent davon waren positiv. Bei den PCR-Testungen liegt die Positivrate bei 49 Prozent. Zum Vergleich: Ende März 2021 lag der Anteil der positiven PCR-Testergebnisse bei 11,2 Prozent. Das Testaufkommen ist dabei stetig gestiegen, hatte zum Jahreswechsel einen Höchststand erreicht (rund 810.000 PCR-Tests in NRW) und liegt nun bei knapp 550.000.

Die 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz als weiterer Marker für das Pandemie-Geschehen liegt in NRW am heutigen Sonntag bei 7,11 – 9,25 Prozent beträgt der Anteil der Covid-19-Patienten an betreibbaren Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister. Am Samstag meldete der Kreis Mettmann zwei Todesfälle (963 insgesamt) – 136 Menschen werden im Krankenhaus versorgt, am heutigen Sonntag liegt die Zahl bei 147.