Rund 500 Gäste feierten die Eröffnung des Forum Velbert am Freitagabend mit einer Show im Theatersaal. Foto: Volkmann
Rund 500 Gäste feierten die Eröffnung des Forum Velbert am Freitagabend mit einer Show im Theatersaal. Foto: Volkmann

Velbert. Das Forum Velbert ist am Freitagabend feierlich im Rahmen einer Abendveranstaltung mit geladenen Gästen eröffnet worden. Die Show gab einen ersten Vorgeschmack auf das, was im Theatersaal möglich ist.

Aus dem alten Forum Niederberg das neue Forum Velbert zu machen, war ein Mammutprojekt für die Stadt. Etappenweise hatte man zuvor erste Bereiche des Gebäudes an den Start gebracht, am heutigen Freitagabend feierte man mit reichlich Tamtam offiziell die Eröffnung. Im Theatersaal haben die „Kulturloewen“ hierzu ein Showprogramm auf die Beine gestellt, nicht zuletzt um zu zeigen, was in der neuen Velberter Kulturstätte so möglich ist. Pünktlich um 18 Uhr erlosch das Licht im Saal. Als dann der erste Ton des Chores Ars Cantica erklang, schien es, als würde die Last der ganzen Welt von den Schultern der Veranstalter brechen. Es lief im Forum Velbert.

Durch den Abend führte die Schauspielerin Anna Schäfer, sie kennt man unter anderem aus der Soap „Eine wie keine“ oder aus den „Knallerfrauen“ an der Seite von Martina Hill. Schäfer durfte bereits im Jahr 2016 zur Eröffnung des Bürgerhauses ran und machte ihre Sache offensichtlich so gut, dass man sie für die große Show im Forum erneut auf die Bühne holte. Sie nimmt es mit Humor: „Ich bin hier in Velbert anscheinend für die großen Eröffnung zuständig“. Schäfer sprach vom „Beginn einer neuen Zeitrechnung“, von einem „ganz besonderen Ort“, von der „guten Stube in Velbert“. Neben Redebeiträgen von Bürgermeister Dirk Lukrafka, der NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, den kreativen Köpfen hinter der Planung des Forums, Innenarchitekt Aat Vos und Architekt Christian Kohl und des Stadtrates von Velberts Partnerstadt Châtellerault Patrice Cantinolle gab es vor allem ein buntes Bühnenprogramm: Chorklänge, Saxophon-Sound, rasante Tanzeinlagen – die Vielfalt des Abends zeigt, was sich im Forum Velbert zukünftig so alles abspielen kann. Und was sich abspielen muss. Denn: So leer wie das Forum Niederberg zuvor meistens war, soll das neue Forum Velbert nicht werden. Architekt Christian Kohl bringt es auf den Punkt: Er habe zwar das Gebäude geplant, für das Leben müssten nun jedoch die Velberterinnen und Velberter sorgen.

Die Eröffnung des Forum Velbert ist eine Tabula rasa – eine Möglichkeit für einen unbelasteten Neubeginn. Rund 500 Gäste luden die Organisatoren ein, viele von ihnen seien „Multiplikatoren“, erklärt Bürgermeister Dirk Lukrafka. Sie sollen helfen, dem Forum Velbert nun dauerhaft Leben einzuhauchen.

Mit dem Start ist der Bürgermeister zufrieden: „Es hat so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben“, freut sich Dirk Lukrafka über den Einstand. „Die Leute, die hier waren, finden das gut und sie haben aufgenommen, dass sie das Forum gestalten“. Sein Appell an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt: „Wir haben das Haus, wir haben ein neues Konzept, wir haben Ideen, aber ihr braucht auch welche“.

Die ersten Schritte waren schon vor der Eröffnungsgala gemacht: Die Bibliothek habe sich bereits rumgesprochen, freut sich Lukrafka. Die anderen Bereiche des neuen Forums müssten nun nachziehen, stets mit Unterstützung lokaler Akteure, etwa Schulen, Kindergärten oder Unternehmen. Sie seien es, die Menschen zu den Angeboten bringen könnten, so Bürgermeister Lukrafka.

Das Forum Velbert liegt nicht nur zentral in der Innenstadt, es ist auch konzeptionell ein wichtiger Faktor für die City. „Alle Städte überlegen gerade, was sie machen sollen“, so Lukrafka. Handel allein reiche nicht, man müsse andere Einrichtung ranholen. In Velbert sei das mit der Bibliothek, der Volkshochschule, einem Kulturhaus und auch dem Museum geschehen. So soll für Frequenz gesorgt werden in der Innenstadt. „Deshalb heißt das Haus auch Forum Velbert“, so Lukrafka. „Niederberg kann keiner verorten“, erklärt Dirk Lukrafka. Den Namen habe man daher gewählt, damit auch Menschen von außerhalb direkt etwas mit der Stadt verbinden könnten.

Velberts Bürgermeister wünscht sich vor allem, dass die Menschen der Stadt das Drumherum am Forum aktiv begleiten, sich informieren, schauen, was stattfindet. Aalto-Theater und Saalbau in Essen oder die Stadthalle in Wuppertal sind kulturelle Anlaufstellen auch für Velberter Bürgerinnen und Bürger, aber sie mögen auch das Forum im Hinterkopf behalten und gucken, „was hier bei uns passiert“, appelliert Lukrafka.

Das könnte womöglich auch Kino sein: „Wir hoffen, dass das bald klappt“, so Lukrafka. Zunächst in Kooperation mit dem Weltspiegel in Mettmann will man im Forum Velbert hin und wieder auch Filme zeigen. „Nicht wie in einem echten Kino mit neuesten Blockbustern“, so Lukrafka. Die Kinotechnik habe man angeschafft, das richtige Kinofeeling könne allerdings schon aufgrund der Farbgebung im Saal nur abends aufkommen: „Der Saal ist innen weiß und nicht schwarz“. Filme als abendfüllende Veranstaltungen seien aber vorstellbar.

Letztlich wurde die Eröffnung des Forum in drei Akten gefeiert: Auf den Smalltalk folgte die Show, daran schloss sich der gesellige Ausklang bei Häppchen und kalten Getränken an. Am Sonntag steht das Forum Velbert dann erneut im Mittelpunkt: Parallel zum Schlangenfest samt verkaufsoffenem Sonntag fahren die Organisatoren auch in der „guten Stube von Velbert“ ein buntes Programm auf. Dann nicht nur für geladene Gäste, sondern für jene, die dem Forum fort an Leben einhauchen sollen: die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Velbert.

Fotos von der offiziellen Eröffnung des Forum Velbert: