Mülltonnen stehen am Straßenrand. Foto: Mathias Kehren
Mülltonnen stehen am Straßenrand. Foto: Mathias Kehren

Mettmann. Der Ärger und der Frust über Gelbe Tonnen und Container, die nicht geleert werden, reißt nicht ab. Fast täglich gibt es in der Verwaltung des städtischen Baubetriebshofs und im Rathaus Beschwerden von aufgebrachten Bürgerinnen und Bürgern, die sauer sind, weil ihr Verpackungsmüll nicht abgeholt wird.


Die Behälter quillen über und niemand weiß, wohin mit dem ganzen Verpackungsmüll, hieß es zur Situation aus dem Mettmanner Rathaus. „Seit Monaten bekommen unsere Kolleginnen und Kollegen des Baubetriebshofs und der Verwaltung die Wut der Bürgerinnen und Bürger zu spüren, wenn ihre Gelben Tonnen trotz massiver Beschwerden nicht geleert werden. Aber auch, weil sie beim zuständigen Unternehmen niemanden erreichen und keine Antworten auf ihre E-Mails bekommen. Dann melden sie sich in ihrer Verzweiflung bei der Stadt und fordern zu Recht endlich eine Lösung des Problems“, sagt Bürgermeisterin Sandra Pietschmann.

Immer wieder hat die Verwaltung in Protestschreiben, Krisensitzungen, unzähligen Telefonaten und E-Mails das Unternehmen RMG Rohstoffmanagement GmbH, das für die
Leerung der Gelben Tonnen zuständig ist, aufgefordert, endlich eine reibungslose und zuverlässige Entsorgung des Verpackungsmülls sicherzustellen – leider nur mit mäßigem
Erfolg.

Daraufhin hatten Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Angelika Dünnwald, die Leiterin des Baubetriebshofs, zwei RMG-Mitarbeiter, die das Unternehmen vor Ort vertreten,
zum Gespräch ins Rathaus gebeten. Die Mitarbeiter erklärten, dass ihr Unternehmen intensiv bemüht sei, die Abfuhr des Verpackungsmüll zu verbessern. Es sollten zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt und Straßen, die bei der Erstellung des Tourenplanes vergessen wurden, in die Routenplanung aufgenommen werden. Sollten Tonnen
anders als im Abfallkalender angegeben, nicht geleert werden, würde dies innerhalb von 48 Stunden nachgeholt, so die RMG-Mitarbeiter.

Auf Drängen von Bürgermeisterin Pietschmann hat das Unternehmen auch Kontaktdaten eines Mitarbeiters vor Ort herausgegeben, an den sich Bürgerinnen und Bürger direkt
wenden können, wenn Gelben Tonnen nicht geleert werden. Massive Kritik an dem Entsorger gibt es nicht nur in Mettmann, sondern auch in anderen Städten des Kreises
Mettmann, in denen RMG für die Gelben Tonnen zuständig ist. Deshalb haben sich mehrere Städte, darunter auch Mettmann, an das Umweltbundesamt gewandt.

In einem Schreiben an die Aufsichtsbehörde heißt es: „Aufgrund unzureichender Entsorgungsqualität, die zu Unmut unter den Bürgerinnen und Bürger und für erhöhte
Telefonaufkommen in den Rathäusern im Kreisgebiet sorgt, gab es mit dem Entsorgungsunternehmen mehrere Krisengespräche, die aber bis heute nicht zum gewünschten Erfolg führten“.

Durch die anhaltenden Beschwerden wegen nicht erfolgter Leerungen, Nichterreichbarkeit der Entsorger-Hotline und fehlender Rückmeldungen auf schriftliche Reklamationen
würden für die Mitarbeitenden der Abfallberatung in den Städten und in anderen städtischen Fachabteilungen erhebliche Mehrbelastungen entstehen.

„Die Städte im Kreis Mettmann müssen aus dieser Situation heraus Leistungen erbringen, für die sie auf Grundlage des Verpackungsgesetzes weder zuständig sind, noch finanziell
entschädigt werden“, heißt es in dem Schreiben an das Umweltbundesamtes weiter. Werden Gelbe Tonnen nicht geleert, würden dafür die Städte verantwortlich gemacht,
nicht aber die Dualen Systeme, die für den Verpackungsmüll zuständig sind.

Für das Sammelsystem der Gelben Tonne sind die Städte nicht zuständig. Vertragspartner von RMG sind die Dualen Systeme, die die Leistung kreisweit ausgeschrieben und
beauftragt haben. Die Finanzierung des Systems erfolgt auch ausschließlich durch die Dualen Systeme. Mettmann weist lediglich die Abfuhrtermine der Gelben Tonne als Service für die Bürgerinnen und Bürger im städtischen Abfallkalender aus.

„Die Städte im Kreis Mettmann erfahren mit der aktuellen Organisationsform der Entsorgung von Verpackungsabfällen über die Gelben Tonnen oder Gelben Säcke mehr Probleme als Nutzen und bedauern es sehr, dass der Gesetzgeber die Entsorgung aus der öffentlichen Hand herausgenommen hat“, heiß es abschließend in dem Schreiben der Städte an das Umweltbundesamt. Die Städte fordern die Behörde auf, sie zu unterstützen, damit endlich eine zuverlässige Entsorgung des Verpackungsmülls im Kreis Mettmann
erfolgt.

Aktuelle Informationen von RMG
Folgende Informationen hat die RMG am 22. Juli mitgeteilt: „Durch massive technische Probleme, hauptsächlich bei einem unserer kleinen LKW, kommt es gerade zu einem
erhöhten Maß an Reklamationen. Um diese wieder auf ein normales Niveau zu bringen, werden wir ab dem 23. Juli den kleinen LKW in zwei Schichten mit zwei Besatzungen fahren lassen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“

Zusätzlich zu den Kontaktdaten der RMG, Telefon: 0800  400 600 5, Gelbe-Tonne.Mettmann@rmg-gmbh.de, www.rmg gmbh.de ist das Unternehmen auch über die E-Mail-Adresse von Michael Brand, Michael.Brandt@rmg-gmbh.de vor Ort erreichbar.