Für das Glockenfest in der Wülfrath Stadtkirche hatte die Gemeinde sich ein Schauspiel einfallen lassen. Foto: Kling

Wülfrath. Mit einem Glockenfest hat die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde am heutigen Sonntag die Ankunft der neuen Glocken zelebriert. 

Am Freitag kamen die neuen Glocken an und seitdem sorgt die Gemeinde mit bunten Aktionen dafür, dass jeder, der möchte, an dem „Jahrhundertereignis“ des Glockentauschs teilhaben kann.

Beim Glockenfest am Sonntag traten Herzog Wilhelm und Gefolge auf. Christa Hoffmann berichtete über die Geschichte der Kirche und wie Herzog Wilhelm der Gemeinde die Rechte verlieh, um nach dem großen Brand von 1578 steuerfreie Märkte abhalten zu können und sich von den Folgen des verheerenden Feuers zu erholen. Gespielt wurden Herzog und Gefolge von einer Gruppe des Trägervereins Niederbergisches Museum.

1940 ließen die Nazis die alten Bronzeglocken beschlagnahmen. Zwei Jahre später wurden sie abgeholt und für Kriegszwecke eingeschmolzen. Zwei Jahre nach Kriegsende hat die Gemeinde neue Glocken aus Stahl bestellt, im April 1948 wurden sie eingeweiht. Inzwischen läuten die drei Glocken seit 75 Jahren. Jetzt gibt es neue, weil sowohl die Stahlglocken als auch der Glockenstuhl erneuert werden müssen.

Am Tag der Deutschen Einheit schlugen die alten Glocken zum letzten Mal. Am Dienstag werden mit einem Spezialkran erst die alten Glocken aus dem Turm geholt, später dann das Holz für den Glockenstuhl und dann die neuen Bronzeglocken in den Turm gehievt. Am 3. Dezember sollen die neuen erstmals erklingen – pünktlich zur Adventszeit.

Rund 200.000 Euro betragen die Kosten für den Tausch.