Hinter Schaltflächen können sich im Internet Abofallen verbergen: Bei dubiosen Inhalte sollte man daher vorsichtig sein. Foto: Volkmann
Hinter Schaltflächen können sich im Internet Abofallen verbergen: Bei dubiosen Inhalte sollte man daher vorsichtig sein. Foto: Volkmann

Wien. Dank Flatrate fallen die Kosten für die Nutzung des Smartphones für Vertragskunden monatlich in etwa gleich aus. Flattert eine besonders hohe Handy-Rechnung ins Haus, kann dahinter ein perfider Trick stecken.

Durch Flatrate-Tarife können Smartphone-Nutzer ihre monatlichen Kosten besser kalkulieren, tappen sie jedoch in eine sogenannte Abofalle, können Rechnungen überraschend hoch ausfallen. Das Verbraucherportal „Watchlist Internet“ warnt Handy-Nutzer aktuell vor ungewollten Abonnements, die über Drittanbieter laufen und oft ungewollt nach dem Klick auf einen Link in einer E-Mail oder SMS abgeschlossen werden.

Die Tricks der Betrüger sind perfide, oft bekommt man gar nicht mit, dass man beim Surfen im Internet ungewollt einen Abovertrag abgeschlossen hat. In einigen Fällen reicht ein bloßer Klick auf einen Videolink oder eine unseriöse Werbeanzeige. Rechtliche Regelungen – etwa ein deutlich sichtbarer „Kaufen“-Button – sollen genau davor schützen. Das Problem: Die Kriminellen halten sich nicht daran.

„In vielen Fällen werden Sie weder über die Zahlungspflicht informiert noch bestätigen Sie den Vertragsabschluss mit einem Kaufen-Button“, warnt das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation auf ihrer Webseite „Watchlist Internet“.

Die Kriminellen nutzen dabei mitunter, was die technischen Möglichkeiten. Unter anderem bedienten sich die Betrüger einer Masche, die als „Clickjacking“ bezeichnet wird. In der Regel geht es um manipulierte Schaltflächen. Das Verbraucherportal erklärt an einem Beispiel, wie das funktioniert: Man sieht eine Werbeanzeige, die sich vermeintlich über ein eingefügtes „X“ schließen lassen soll. Genau an dieser Stelle – oder direkt über die gesamte Fläche der Werbung – bringen die Betrüger jedoch eine Schaltfläche unter, tarnen den Kaufen-Button also, sodass Nutzer beim Anklicken direkt ein Abonnement abschließen. Die Daten werden dann oft sogar direkt an den Mobilfunkanbieter geleitet, der die Beträge auf die Rechnung schreibt. Das können wenige Euro sein, manchmal jedoch auch fünf, zehn oder 20 Euro pro Woche.

Eine wirksame Methode, um derartige Abbuchungen zu unterbinden, ist die sogenannte Drittanbietersperre. Diese lässt sich problemlos bei den meisten Mobilfunkanbietern einrichten. Vor allem beim Abschluss eines neuen Smartphone-Vertrags sollte das einer der ersten Schritte sein, die Nutzer unternehmen sollten. In manchen Fällen heißen die passenden Optionen bei Anbietern auch „Zahlung per Handyrechnung“ oder „Mehrwertdienst“.

Ist man einem Betrüger auf dem Leim gegangen und hat ungewollt ein Abo abgeschlossen, sollte man laut Verbraucherschützern das Abo beim Abo-Anbieter oder der Abrechnungsfirma online oder per Brief deaktivieren und unrechtmäßig bezahlte Geldbeträge vom Mobilfunkanbieter zurückfordern.