Heiligenhaus/Velbert. Am 1. August hat das Herbstsemester an der Volkshochschule der Städte Heiligenhaus und Velbert begonnen. Rund 390 Kurse mit etwa 11.000 Unterrichtseinheiten gibt es.
Die Volkshochschule befindet sich im Umbruch: Der Heiligenhauser Bürgermeister Michael Beck wird sein Amt als Vorsteher des VHS-Zweckverbandes nach der Kommunalwahl nicht mehr innehaben. Nach rund zwei Jahrzehnten kommt es somit zu einer einschneidenden Veränderung.
Die Vorstellung des Programms für das Herbstsemester hatte für Beck einen “sehr emotionalen Aspekt”. Der Rückblick auf das Frühjahr fiel positiv aus – 12.000 Unterrichtseinheiten hat es an der Volkshochschule gegeben. “Die VHS hat wieder einmal in einem sehr bewegten Umfeld geschafft, ihre herausragende Position in der Bildungslandschaft unserer Region, für die beiden Städte und darüber hinaus nicht nur zu behaupten, sondern zu festigen”, lobt Beck. Vor allem sei der Erfolg unter wirtschaftlichen Gesichtspunkte zu bewerten, besonders weil Angebote teils kostenlos oder nicht kostendeckend den Weg in das Programm finden könnten. Was Beck sagen will: Das Team der Volkshochschule macht schlicht einen guten Job. “So ein Schätzchen hat man gern im Verantwortungsportfolio”, freut sich der Heiligenhauser Bürgermeister, der dieses Jahr nicht mehr zur Wahl antreten wird.
Am 1. August begann an der VHS Velbert/Heiligenhaus nun das Herbstsemester – das Volumen bewegt sich auf dem des Frühjahrs. Geplant sind rund 390 Kurse. Gut ein Viertel der Kurde findet dabei in Heiligenhaus statt, die übrigen Kurse verteilen sich in Velbert auf die Standorte Mitte, Neviges und Langenberg.
Bei den reinen Online-Kursen (13) bleibt die Nachfrage laut VHS stabil. “Die Volkshochschule ist ein Ort er Begegnung”, so VHS-Direktor Rüdiger Henseling, der in seinem Amt in die Verlängerung geht, der zunächst geplante Ruhestand wurde verschoben. “Ich bin in der Nachspielzeit, würde man beim Fußball sagen.”
Im Jahr 2011 übernahm Henseling die Leitung der VHS. Mit Michael Beck verbindet ihn daher eine lange Phase des gemeinsamen Schaffens. Michael Beck habe ihm das Gefühl vermittelt, Freiräume zu haben. “Das war für meine letzte Berufsphase ein ganz wichtiger Schritt. Es war der wichtigste Schritt meiner Karriere.” Dass Henseling länger im Amt blieb, als geplant, war durchaus überraschend: “Ich wollte gehen, wenn du noch da bist”, so der VHS-Direktor zu Michael Beck. “Aber so rum ist auch gut.” In den Startlöchern steht an der Volkshochschule bereits Laura Jüngst, die derzeit die kommissarische Stellvertreterin an der Spitze der VHS-Verwaltung ist. Wann genau der Wechsel erfolgt, ist unklar. “Demnächst. Irgendwann. Ich weiß noch nicht genau”, so Henseling.
Das Forum Velbert als willkommener Standort
Was allerdings klar ist: Das Forum Velbert als noch junger Standort der Volkshochschule kommt gut an. “Mit den alten Räumlichkeiten kann man das nicht vergleichen. Das ist eine andere Qualität”, freut sich Rüdiger Henseling. Reichlich Platz, gute Sanitäranlagen und moderne Technik machen Dozenten wie Lernenden das Leben leichter. Vor allem die Smartboards seien eine enorme Verbesserung. “Heute wird es praktisch in allen Kursen genutzt”, so Henseling. Auch die Anmeldung im kleinen Atrium sei sehr komfortabel.
Mit zum Plan der Stadt Velbert gehörte seinerzeit, die Innenstadt zu beleben – und die Volkshochschule trägt ihren Teil dazu bei. “Am Anfang mussten wir schmunzeln”, so Henseling. “Die anderen Mitbewerber hier im Haus bemerkten plötzlich, was für eine Dynamik die VHS hat”. 400 bis 500 Menschen täglich lockt die Einrichtung an.
Die Volkshochschule ist eine Konstante in der Bildungslandschaft. Gesundheit, Bildung, Sprachen, Kultur, Gesellschaft und Grundbildung sind die Lehr- und Lernbereiche – und in allen Ressorts wird es im Herbst bewährte wie neue Angebote geben. So stehen neun Sprachen zur Auswahl, die man lernen oder intensivieren kann; im Kulturbereich steht vor allem das Kreative im Mittelpunkt. Ein Highlight: Eine Lesung im Spätherbst mit Sigi Domke, seit Jahrzehnten bekannt als Co-Autor für Herbert Knebel – Eintritt frei.
Nicht minder interessant ist eine Filmschau mit begleitendem Vortrag zum Thema Demenz. Ein Fachmediziner steht bei diesem VHS-Angebot für Fragen zur Verfügung. Ebenfalls zur Gesundheit gehört der Vortrag “Apropos Po” – eine Proktologin stellt darin das Hinterteil in den Mittelpunkt.
Berufliche Weiterbildungsangebote finden sich ebenfalls unter den herausstechenden Bildungsangeboten: So steht eine berufsbegleitende Ausbildung zum zertifizierten Mediator im Kursplan; zudem gibt es eine tätigkeitsbegleitende Anschlussqualifizierung in der Kindertagespflege.
Gemeinsame Momente lassen sich bei einem Bouzouki-Tzatziki-Tag erleben: Die Volkshochschule wird dann zu einer kleinen griechischen Oase, in der man die Kultur und Speisen des Südens kennenlernen kann.
Die Verantwortlichen der Programmbereiche sorgen mir ihrem Engagement dafür, dass in beiden Städten ebenso abwechslungs- wie lehrreiche Angebote stattfinden. Die Kurse verteilen sich im Herbstsemester auf insgesamt knapp 11.000 Unterrichtseinheiten. Das Programm liegt – “aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage”, so Rüdiger Henseling – in gedruckter Form aus und ist zudem im Internet zu finden: www.vhs-vh.de.