Velbert. Die Volkshochschule der Städte Heiligenhaus und Velbert startet mit einem neuen Programm am 1. August in das Herbstsemester. Knapp 400 Kurse mit einem Gesamtumfang von 15.000 Unterrichtsstunden sind geplant; anmelden kann man sich bereits. Zudem verändert sich personell etwas in den Verantwortungsbereichen an der VHS.
„Familienbetrieb, finanzielle Verlässlichkeit, exzellentes Programm mit Verantwortung“, so fasst Jürgen Schürmann, Vorsitzender des Zweckverbandes der VHS Velbert/Heiligenhaus, die Sicht der Politik auf die Volkshochschule zusammen. Anders ausgedrückt: Die Lehr- und Lernstätte hat einen guten Ruf über die Grenzen beider Städte hinaus. Vor allem das Team unter der Leitung von VHS-Direktor Rüdiger Henseling ist für den Erfolg und die finanzielle Stabilität verantwortlich. Wo andernorts in Bildungseinrichtungen gezittert wird angesichts der Jahresabschlüsse, blickt man in Heiligenhaus und Velbert deutlich entspannter auf die Zahlenwerke – man schafft es immer wieder aufs Neue, sich im Bereich um die schwarze Null herum zu bewegen.
„Ich habe hier erlebt, wie ein Miteinander, ein persönliches Engagement und Verantwortungsübernahme erfolgt, die ich ansonsten nur aus Familienbetrieben kenne“, würdigt Schürmann die Leistungen des Teams. „Leistung, Wertschätzung und Wohlfühlen“ – so umschreibt Schürmann die Organisationsstruktur, die VHS-Direktor Rüdiger Henseling gemeinsam mit dem Verbandsvorsteher und Heiligenhauser Bürgermeister Michael Beck in den vergangenen Jahren haben erfolgreich aufbauen können. Letztlich führt das an der Volkshochschule zu einem reibungsloseren Ablauf, wenn es beispielsweise um Personalveränderungen geht. Zweifach ist das im aktuellen Semester nun der Fall. Einerseits verschiedet sich die Programmverantwortliche Anna Herrmann nach ihrem Mutterschutz in eine zweijährige Elternzeit, andererseits verabschiedete Beate Buchborn, die seit 2014 an der VHS Velbert/Heiligenhaus aktiv war, sich zum 1. Juni in den Ruhestand. Beide Stellen konnten ohne Verzug nachbesetzt werden – nach „unfassbar gut passenden Bewerbungen“, wie Michael Beck bemerkt. Beck spricht von einem „Tag des Willkommens und eines, wenn auch teilweise vorübergehenden, Tags des Abschieds“. Es sei jedenfalls eine Zäsur an der Volkshochschule.
Der „gute Ruf in der Szene“ habe dazu beführt, dass die Positionen zweier Programmverantwortlicher mit Leichtigkeit hatten gefüllt werden können, freut sich Beck. „Im laufenden Beritt“ habe man die Diplom-Sportlehrerin Dagmar Hilde-Biegmann als Nachfolgerin für Beate Buchborn und Laura Heidrich (Masterabschluss in Romanistik-Spanisch und Englisch) als Vertretung für Anna Herrmann gewinnen können.
Beide Neuzugänge sind verbunden mit dem Metier und der Region. Dagmar Hilde-Biegmann wohnt in Heiligenhaus, pendelte bislang zur VHS Leverkusen, wird spätestens zum 1. Januar 2025 jedoch kürzere Wege zum Arbeitsort haben. Und sie war bereits in den Neunzigern als Dozentin auch an der VHS Velbert/Heiligenhaus aktiv – alte Fotos im VHS-Programmheft aus dem Jahr 1997 belegen das. Laura Heidrich, tätig an der VHS Dortmund, stammt ursprünglich aus Velbert – „aus Langenberg“, betont Heidrich.
„Ich freue mich das das Kennenlernen und auf das Neue“, so Dagmar Hilde-Biegmann. „Ich bin grundsätzlich offen für neue Themen“. Sie wolle sich zunächst orientieren und dann schauen, ob beispielsweise im Ernährungs- oder Entspannungsbereich Veränderungen stattfinden. Die zweite neue Programmverantwortliche Laura Heidrich schließt sich den Worten an: „Auch ich freue mich auf das Neue – und auf die Arbeit mit dem netten Team“. Anders als in Dortmund wird sie an der VHS Velbert/Heiligenhaus für mehr als zwei Fremdsprachenverantwortlich sein. Insgesamt 13 Sprachangebote auf unterschiedlichen Niveaustufen gibt es, darunter Klassiker wie Englisch, Französisch oder Spanisch, aber auch brasilianisches Portugiesisch oder Chinesisch – und erstmals seit vielen Jahren auch wieder einen Türkischkurs für Anfänger.
Auf die amtierende Verwaltungsleiterin Laura Jüngst kommen im Zuge des personellen Umbruchs zusätzliche Aufgaben zu: Sie wird strategische Aufgabe und Planungen übernehmen. Keine Veränderungen kommen hingegen auf Susanne Wege zu – sie bleibt die Verantwortliche für die Bereich Kultur und Beruf sowie Familienbildung.
15.000 Unterrichtsstunden im Herbstsemester
In den Herbst startet die Volkshochschule mit einem Rekord: 15.000 Unterrichtsstunden verteilen sich auf die rund 400 Kurse – „das ist mehr als vor Corona und mehr als wir in den ganzen letzten Jahren hatten, resümiert VHS-Direktor Rüdiger Henseling. Mit 23 Integrationssprachkursen sei die VHS Velbert/Heiligenhaus zudem der größte Anbieter in der Region. Der Bedarf ist größer, allerdings sind die Kapazitäten ausgeschöpft. „Wir haben keine Lehrkräfte mehr und auch keine Räume mehr“, so Henseling. Das Maximum des Umsetzbaren sei damit erreicht. 30 Prozent der Kurse seien bereits ausgebucht oder es sei zumindest die Mindestteilnehmerzahl erreicht.
Sprachförderungen und Schulabschlüsse bleiben im Bereich der Grundbildung auch im Herbstsemester zentrale Angebote an der Volkshochschule; dazu passenden finden auch die Berufsberatungen mit der Agentur für Arbeit weiterhin statt.
Im Gesundheitsbereich bleibt der Bildungsurlaub Yoga aufgrund der großen Nachfrage erhalten, die Angebote der betrieblichen Gesundheit werden ausgebaut, und den Kurs in Stressbewältigung bietet man auf großen Wunsch ebenfalls erneut an. Geben wird es zudem unter anderem zwei Männer-Kochkurse und einen Kurs rund um gesunde Ernährung am Arbeitsplatz – moderner ausgedrückt: „Meal Prep“. Ein Bogenschießen für Menschen mit Behinderung ist laut VHS derzeit in Planung.
Im Bereich der Berufskurse stehen an der Volkshochschule im Herbstsemester unter anderem Angebot für Konfliktmanagement, gewaltfreie Kommunikation oder Resilienz im Programmhaft. Hinzu kommt ein Tagesseminar zum Thema „Effektives Zeitmanagement“. Erneut angeboten wird eine Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson.
Im Gesellschaftsbereich bleiben Computerkurse angesagt, auch für Senioren. Hinzu kommen Elternkurse, in denen es um Erziehungsthemen geht. Auch gemeinsame Moment werden Eltern und Kinder erleben können, beispielsweise bei den geplanten „Naturexperimenten“, einem Angebot, bei dem man der Physik auf spielerische Weise auf den Grund gehen kann. Den Schnittpunkt zwischen Erziehung und Gesundheit bildet der neue Kochkurs „Zuckerfreies Naschen“. Der Name ist dort Programm, die zubereiteten Snacks sollen „köstlich, gesund und frei von raffiniertem Zucker“ werden.
Im Kultursegment an der VHS Velbert/Heiligenhaus ist ein Vortrag über den Maler Jackson Pollock neu im Programm, in einem anderem Seminar geht es um das Mysterium „Banksy“. Ebenfalls neu: Ein Seminar über Bioweine, Verköstigung inklusive, Dazu passt der Sprachkurs „Sabores des Venezuela“, in dem es um das Zubereiten von Tapas und erste Gehversuche in der spanischen Sprache geht.
Sämtliche Kursangebote für das Herbstsemester können auf der Webseite der VHS Velbert/Heiligenhaus unter www.vhs-vh.de oder in dem gedruckten und 172 Seiten starken Programmheft eingesehen werden. Die Broschüre liegt in der VHS sowie unter anderem in Sparkassenfilialen, Kindergärten oder bei den Stadtverwaltungen aus.
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