Ein Einsatzwagen der Wülfrather Feuerwehr. Foto: Volkmann
Ein Einsatzwagen der Wülfrather Feuerwehr. Foto: Volkmann

Wülfrath. Die Feuerwehr in Wülfrath soll „stärker und effektiver“ werden. Das hat Bürgermeister Rainer Ritsche auf der Jahreshauptversammlung der Brandschützer mit Blick auf mehrere laufende Projekte erklärt. Die Einsatzkräfte rückten im vergangenen Jahr 434 Mal aus.

Im großen Saal des Rathauses fand die diesjährige Versammlung der Wülfrather Feuerwehr statt. Neben Ehrungen und Ernennung stand vor allem die Vorstellung die Jahresberichts 2023 mit den registrierten Einsatzzahlen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Insgesamt rückten die Kräfte in den zwölf Monaten des vergangenen Jahres zu 434 Einsätzen aus, die Anzahl blieb somit im Vergleich zum Vorjahr stabil (2022: 438 Einsätze).

Überwiegend stand für die Brandschützer sogenannte Technische Hilfeleistungen auf dem Einsatzplan: 275 davon gab es. Dabei geht es beispielsweise um die Beseitigung von Ölspuren, um Tierrettungen, eingeklemmte Menschen oder Einsätzen wegen Unwetterlagen. Hinzu kamen im Jahr 2023 insgesamt 73 Brandeinsätze – deutlich weniger als im Vorjahr (2022: 96 Einsätze).

Vor allem galt es für die Einsatzkräfte, Keller- oder Wohnungsbrände oder Kleinfeuer zu löschen sowie Einsätze aufgrund ausgelöster Heimrauchmelder zu bewältigen. Allerdings kam es auch im vergangenen Jahr zu außergewöhnlicheren Einsatzgeschehen für die kleine, aus 85 Kräften bestehenden Einsatzabteilung der Wülfrather Feuerwehr. So kam es am 11. Juni in einem Gewerbebetrieb an der Dieselstraße zu einem Brand, kurz vor dem Jahreswechsel rückten die Wülfrather zur Unterstützung der Feuerwehr Oberhausen aus, als infolge der anhaltenden Regenfälle ein Deich an der Ruhr zu brechen drohte. Der Dauerregen hatte den Schutzwall am Ruhrpark durchweicht, den Oberhausener Einsatzkräften und ihren Unterstützern auch umliegenden Städten – darunter vielen Einsatzkräften aus dem Kreis Mettmann – stand ein mehrtägiger Einsatz bevor. Nicht involviert, aber betroffen war die Wülfrather Feuerwehr als Mitglieder der „Rettungsfamilie“ im Kreis Mettmann, als es im Mai des vergangenen Jahres zu dem Anschlag auf Rettungskräfte in Ratingen kam. Das Schwurgericht am Düsseldorfer Landgericht hat inzwischen ein Urteil gegen Frank Alfred P. gefällt: Lebenslange Haft unter Feststellung der besonderen Schwere der Schuld wegen versuchten Mordes. Abgeschlossen ist das Verfahren gegen den 57-Jährigen aber nicht. Dessen Verteidiger legten Revision gegen das Urteil ein. Der Bundesgerichtshof wird sich nun mit dem Fall befassen.

Auch die Wülfrather Feuerwehr rückte nicht ausschließlich aus den Gerätehäusern aus, wenn es brennt oder der Alarm schrillt, manchmal steht der Spaß im Vordergrund: So plant die Feuerwehr für diesen Sommer ein Charity-Event, am 25. August ist zudem die Blaulichtmeile in Wülfrath geplant, im September soll sich ein Tag der offenen Tür am Gerätehaus in Flandersbach anschließen und eine Kinderfeuerwehr gegründet werden.

Ehrenamt bei der Feuerwehr: „Ihre Beteiligung ist entscheidend“

Wülfraths Bürgermeister Rainer Ritsche sprach Worte des Lobes auf der Jahreshauptversammlung: Er würdigte das Engagement der Retter im Tagesdienste, ihren Willen zur Weiterbildung und Qualifizierung, aber auch das Ehrenamt innerhalb der Feuerwehr Wülfrath. Denn neben den 85 Einsatzkräften engagieren sich weitere Menschen aus der Kalkstadt bei den Brandschützern: 44 in der Jugendfeuerwehr, 21 in der Unterstützungsabteilung und 21 in der Ehrenabteilung. „Gerne appelliere ich auch heute an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, sich der Freiwilligen Feuerwehr Wülfrath anzuschließen oder mit einer Mitgliedschaft im Förderverein deren wertvolle Arbeit für die Gemeinschaft zu unterstützen“, so Ritsche. „Ihre Beteiligung ist entscheidend, um unsere Einsatzbereitschaft und damit die Sicherheit in unserer Stadt weiter zu stärken“.

Wülfrather Bürgermeister wies zudem auf mehrere wichtige Projekte hin, welche die Feuerwehr „stärker und effektiver“ machen werden. Eines davon ist der geplante Neubau der Feuer- und Rettungswache auf dem Bahnhofsareal. Das rund 35 bis 40 Millionen Euro schwere Projekt soll seinen Baubeginn im Jahr 2027 erfahren. Ein sichtbare Zeichen für den Fortschritt des Bauprojekts sei der mittlerweile erfolgte Abbruch eines ehemaligen Betriebsgebäudes an der Mettmanner Straße, erklärt, Ritsche.

Weitere zentrale Projekte der Feuerwehr: die Sanierung des Feuerwehrgerätehauses in Flandersbach, der Brandschutzbedarfsplan als „wichtiges Element der Zukunftsplanung“ und der Ausbau der Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz. Ebenfalls auf der Agenda steht die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Wuppertal-Dornap. Hier wartet man in Wülfrath allerdings auf die Rückmeldung von der Bezirksregierung. „Diese Kooperation ist für uns von großer Bedeutung, und wir hoffen, dass wir bald mit guten Nachrichten in dieses vielversprechende Projekt starten können“, erklärt Rainer Ritsche.

Abschließend betonte Wülfraths Bürgermeister: „Ich danke Ihnen allen für Ihr Engagement, Ihre Flexibilität und Ihr Durchhaltevermögen. Danken möchte ich auch den Familien, Partnerinnen und Partnern, die Ihnen für diesen wichtigen Dienst den Rücken freihalten.“