Der SB-Standort der Sparkasse am Rosenhügel in Velbert-Neviges ist von den Schließungen betroffen. Foto: Volkmann
Der SB-Standort der Sparkasse am Rosenhügel in Velbert-Neviges ist von den Schließungen betroffen. Foto: Volkmann

Velbert. Die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert schließt fünf der SB-Standorte in den Städten Hilden, Ratingen und Velbert. Die Entscheidung ist im Anschluss an eine Sicherheitsüberprüfung durch die Polizei getroffen worden.

Immer wieder kommt es zu Geldautomatensprengungen, auch in der Region. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 sind in Nordrhein-Westfalen laut Landeskriminalamt 105 Automaten von Kriminellen angegangen worden, der Schaden liegt bei rund zehn Millionen Euro. Das Risiko weiterer Attacken ist groß: in NRW gibt es knapp 11.000 Geldautomaten.

Auch die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert war bereits betroffen: Im November 2021 war der SB-Standort an der Langenberger Straße in Velbert das Ziel einer nächtlichen Sprengung. Dutzende Meter weit flogen die Trümmerteile, auch auf die Straße.

„Personen kamen zum Glück nicht zu Schaden, aber der Sachschaden war hoch“, so die Sparkasse rückblickend. Die Täter flohen mit ihrer Beute in Richtung A535 und entkamen letztendlich. Die Polizei riet laut Sparkasse davon ab, am gleichen Standort erneut eine SB-Filiale zu eröffnen – wegen des „großen Risikos einer Wiederholung“.

Im März 2022 hatten Kriminelle erneut einen Sparkassenautomaten an einem der SB-Standorte gesprengt – diesmal am Rosenhügel in Velbert Neviges. Mitten auf dem Parkplatz des dortigen Einkaufszentrums. Erbeutet hatten die Täter nichts – der Geldautomat hielt dem Angriff stand. „Aber Sachschaden, insbesondere am Gebäude, gab es auch dieses Mal“, so die Sparkasse. Der Standort ist seitdem geschlossen.

Gefährdungsanalyse unter Mithilfe der Polizei

Die eigenen Erfahrungen und die Sprengungen bei anderen Sparkassen und Banken hat die Sparkasse HRV zwischenzeitlich zum Anlass genommen, eine Gefährdungsanalyse für all ihre SB-Standorte durchzuführen. Um die Sicherheit der SB-Filialen zu gewährleisten, wurden alle Standorte der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert von einem Fachberater der Kreispolizei Mettmann untersucht.

„Durch die Kreispolizei Mettmann wurden auch vorbeugende Maßnahmen entwickelt, die zur Erhöhung der Sicherheit in den SB-Filialen integriert werden sollen“, erklärt man bei der Sparkasse. Dazu gehöre die Verbesserung der Türen oder Vernebelungssysteme.

„Bei fünf SB-Filialen empfahl die Polizei jedoch, die jeweiligen Standorte zu schließen“, hieß es. „Die Experten gehen hier trotz Vorbeugungsmaßnahmen von einer sehr hohen Gefährdung aus“.

Die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert folgt der Empfehlung der Polizei und schließt diese fünf Standorte ab dem 4. Oktober 2022.

In Velbert sind die Standorte Rathausarkaden und Rosenhügel betroffen: „In den Rathausarkaden ist das SB-Angebot in ein Einkaufscenter integriert, in unmittelbarer Nähe liegen das Rathausbüro und ein Parkhaus. Am Rosenhügel erlaubt die Bauweise keine ausreichende Sicherung. Als Alternative bieten sich die Hauptfiliale Velbert beziehungsweise die Filiale Neviges und der benachbarte Einzelhandel an“.

In Hilden ist nach Angaben der Sparkasse der SB-Standort am Hildener Bahnhof betroffen. In Ratingen der SB-Standort an der Bahnstraße sowie jener in Breitscheid.

Udo Zimmermann, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse HRV, erläutert die jetzt getroffene Entscheidung: „Wir mussten abwägen zwischen dem Wunsch nach Bargeldversorgung und der Sicherheit an den betreffenden Standorten. Die Polizei sagt, dass die Gefahr erneuter oder neuer Angriffe bleibt. Dieses Risiko können und wollen wir nicht mehr eingehen. Die Sicherheit von Kundinnen und Kunden oder Anwohnerinnen und Anwohnern geht für uns definitiv vor.“