Wer sich über Transaktionen informieren will, sollte das eigenhändig in der App oder über die offizielle Webseite tun. Foto: Volkmann
Wer sich über Transaktionen informieren will, sollte das eigenhändig in der App oder über die offizielle Webseite tun. Foto: Volkmann

Düsseldorf. Ein Anruf einer Computerstimme verunsichert derzeit die Nutzerinnen und Nutzer von Paypal. Betrüger wollen an das Geld der Kunden des Online-Zahlungsdienstes. Nun warnt auch die Polizei vor der Variante des Schockanrufs.


Das Telefon klingelt. Eine Computerstimme meldet sich, sobald man den Anruf annimmt: Eine Überweisung der Paypal stünde bevor, mehrere Hundert Euro würden gezahlt. So  lautet sinngemäß der Inhalt der Bandansage. Die Angerufenen sollen eine Taste drücken, um die Zahlung zu stoppen und um mit einem echten Menschen verbunden zu werden. Tut man das, haben die Kriminellen das erste ihrer Ziele erreicht.

Der erste und wichtigste Rat der Verbraucherzentrale lautet daher: Auflegen.

Den Verbraucherschützern ist die neue Masche längst bekannt. Mehrfach hat man dort Hinweise erhalten, selbst bereits gewarnt. Auch für die Polizei gilt das inzwischen. Aus Düsseldorf kam nun der Hinweis, dass Kriminelle bei der „Variante des Schockanrufs“ den Zahlungsdienst Paypal nutzen würden.

Die Polizei Düsseldorf beschreibt den Ablauf des betrügerischen Paypal-Anrufs so, wie es auch die Verbraucherzentrale tut: „Das Telefon klingelt, es erklingt eine automatische Ansage und Sie werden gebeten eine Taste zu drücken, um angebliche Transaktionen zu stoppen. Bisher geschah nichts weiter, wenn die entsprechende Taste gedrückt wurde. Jetzt melden sich immer mehr Betroffene bei der Polizei Düsseldorf und geben an, an einen angeblichen Mitarbeiter von PayPal weitergeleitet zu werden“.

Der Rat der Polizeibehörde: „Legen Sie in jedem Fall direkt auf, wenn Sie eine solche Bandansage hören.“ Keinesfalls solle man eine Taste drücken.

Woher die Kriminellen die Telefonnummern der Angerufenen haben, ist unklar. Durch Phishing-Mails oder aus gekauften Datenbanken können die Informationen stammen. Die Chance, dass die Betrüger dann tatsächlich einen Paypal-Nutzer am Telefon haben ist bei den willkürlichen Anrufversuchen hoch: Rund 32 Millionen Menschen nutzen nach Angaben des Zahlungsdienstleisters die Services allein in Deutschland. Mehr als jeder dritte Einwohner der Bundesrepublik hat demnach einen Paypal-Account.

Wer wissen will, ob Transaktionen anstehen oder durchgeführt worden sind, kann das selbst in seinen Kontodetails überprüfen. Hierzu sollte man sich über die App oder die offizielle Webseite in den Paypal-Account einloggen und schlicht den Transaktionsverlauf checken.

Auch bei Paypal selbst sind Betrugsmaschen lange bekannt, häufig versuchen es die Täter via E-Mail oder über gefälschte Webseiten. Für jene Maschen gilt, was auch für den Anruf der Computerstimme gilt: Immer wollen die Kriminellen ein Gefühl von Dringlichkeit vermitteln. Darauf weist auch Paypal selbst hin: “ Die Betrüger hoffen, Sie damit unter Druck zu setzen, sodass Sie Warnzeichen übersehen, die darauf hinweisen, dass die E-Mail eine Fälschung ist. Wenn in Ihrem Konto etwas dringend zu erledigen ist, erhalten Sie die entsprechenden Informationen, indem Sie sich bei PayPal einloggen.“