Wer kein Paket erwartet, sollte auf eine Annahme samt Zahlung an der Haustür verzichten. Foto: pixabay
Wer kein Paket erwartet, sollte auf eine Annahme samt Zahlung an der Haustür verzichten. Foto: pixabay

Wien. Mit einer neuen Betrugsmasche überraschen Kriminelle derzeit Kundinnen und Kunden unter anderem von DHL – und zwar direkt an der Haustür.

Phishing-Versuche per E-Mail oder SMS sind weit verbreitet und viele Paketkunden haben sich inzwischen darauf eingestellt, durchschauen die Tricks zwar nicht immer, aber oft. Mit einer neuen Masche versuchen es Betrüger nun allerdings direkt an der Haustür. Der Betrug ist besonders perfide, weil man damit nicht rechnet. Das Internetportal „Watchlist Internet“ warnt vor der neuen Falle, bei denen Kriminelle sich auch, aber nicht ausschließlich als DHL-Paketboten ausgeben. Auch mit anderen Paketdienstleistern funktioniert der Trick nämlich.

Um den Schutzmechanismus „erst die Ware, dann das Geld“ auszuhebeln, setzen die Betrüger auf eine Zahlung per Nachnahme. Der Vorgang ist auch bei der Paketzustellung grundsätzlich gebräuchlich, wird bei der konkreten Betrugsmasche jedoch zu einer Schwachstelle.

Der Ablauf der Masche ist simpel und aus dem Alltag bekannt: Ein Paketfahrer klingelt an der Haustür und möchte eine Sendung zustellen. Dafür wird jedoch eine Zahlung per Nachnahme verlangt. Die Betrüger hatten zuvor das Paket versandt, meistens an Adressen mit mehreren Bewohnern. So nutzen die Kriminellen gleichzeitig den Überraschungsmoment und die Unkenntnis darüber, ob eine Mitbewohnerin oder ein Mitbewohner nicht tatsächlich etwas bestellt haben könnte.

Besonders hoch seien die Erfolgsaussichten bei der Masche, wenn die eigentlichen Empfängerinnen und Empfänger nicht anwesend seien, sondern beispielsweise ein Familienmitglied oder Arbeitskolleginnen oder Arbeitskollegen der Post die Tür öffneten, mahnt das Webportal „Watchlist Internet“.

Der Ausgang der Maschen: Für die gezahlte Nachnahme erhält man zwar tatsächlich ein Paket, allerdings befinden sich darin nur wertlose Dinge, mitunter Steine.

Besonders perfide: Teils würden die Kriminellen nach Angaben des Verbraucherportals Verwandte oder Bekannte der Empfänger als Absender oder einen vertrauenswürdig wirkenden Unternehmensnahmen angeben. Manchmal handele es sich auch um Scheinunternehmen.

Schützen kann man sich vor dieser Maschen allerdings einfach: Man sollte laut „Watchlist Internet“ nur Nachnahme-Sendungen annehmen, die man auch erwartet – oder man sollte sich vor der Annahme für einen Dritten zumindest kurz rückversichern, dass eine Sendung von ihm erwartet wird.

Mit einer anderen DHL-Masche hatten Kriminelle die Kundinnen und Kunden zum Start der Retouren-Zeit ins Visier genommen. Auch in diesen Fällen sollte man vorsichtig sein.

Weitere verbreitete Betrugsmaschen

Nicht immer versuchen es Kriminelle direkt an der Haustür. Oft sind es Phishing-Attacken, bei denen Betrüger per E-Mail oder SMS an sensible Daten gelangen wollen. Eine Liste mit den aktuell in Deutschland verbreiteten Betrugsmaschen soll helfen, die Tricks zu durchschauen.